Maroni

Maronenbaum
Kastanienstacheln

Maroni

Kastanienlaub

Alle reden von Sharing und meinen Klicks hier und da. Wie sich das Teilen ganz unmittelbar anfühlt, darf ich seit vielen Jahren im Haus von Freunden in Frankreich erleben. Seit es diesen wunderbaren Ort gibt, ist er für mich ein Synonym für Wärme, lange entspannte Gespräche, gutes Essen und Freude pur. Wir haben geholfen Laub zu rechen und einen winzig-winzigen Teil beigetragen.

Und ich habe einen neuen Freund.

Am zweiten Tag habe ich mich nämlich mal auf den Weg hinunter in den langen großen Garten gemacht, um zu schauen, ob ich den Erzeuger dieser leckeren Maroni finde, die uns seit wir angekommen waren schon beglückten. Im Vergleich zu seinen gigantischen Rosskastanienkumpels stand er recht bescheiden am Rand. Sieben Jahre hat er gebraucht, bis er jetzt endlich Kastanien trug.

Gerade als ich bei ihm war, strich die tiefe Sonne mit den letzten Strahlen durch die gelben Blätter. Wenn ich so angeflirtet werde, kann ich nicht widerstehen. Wir sind also jetzt Freunde. Überall am Boden lagen diese kleinen stacheligen Monster zwischen dem Laub, die ehemals Wiegen für die leckeren Maroni waren. Keine einzige war mehr zu finden. Man muss sie sofort sammeln, denn das Übrige geht an die Eichhörnchen. Auch das ist Teilen.

Gesammelte Maroni

Es wurde sehr viel foodish geredet an diesem Wochenende. Beim Kastanien knabbern wurden sogar unterschiedliche Methoden berichtet, wie man die Kastanien einritzen kann, bevor sie gegart werden. Der eine macht es quer über den „Bauch“ und dann über kreuz. Der andere schneidet an der spitzen Unterseite und auch wieder über kreuz. Ich schneide eigentlich immer irgendwo und dann noch mal quer, Hauptsache kreuzweise. Aber wenn sie so schön aufgehen sollen wie eine Blüte, ist wohl die zweite Methode ganz gut.

Maronipfanne

Während die zweite Ladung Kastanien auf dem alten mit Holz gefeuerten Herd schmorte, sammelten sich die Meinungen über die Garmethode. In einer Pfanne mit Deckel auf dem Herd ist das so ähnlich, wie bei den Maroniröstern auf dem Weihnachtsmarkt. Ich packe sie in den heißen Ofen und schaue immer mal nach, ob sie gut sind. Die Dauer hängt sehr von der Größe ab. Aber den Trick sie vorher eine Stunde in Wasser zu legen und dann, abgetropft, erst in den Ofen zu tun , war mir neu. Ich werde es mal mit den Maroni testen, die ich heute auf dem Markt gekauft habe.

Wenn du mehr über Esskastanien wissen willst, dann lese hier.

Pfanne mit Kastanien
Von |2017-04-04T00:25:30+02:00Dienstag, November 15, 2016|Allgemein|0 Kommentare

Novembereis

Novembereis

Für dieses kleine Wunderding braucht es etwas Zeit. Aber so ist das eben manchmal. Für die Chips duselt der Backofen so vor sich hin und auch danach geht’s dann erst am nächsten Tag weiter. Nichts für ein  schnelles Tadaa. Aber ein Tadaa ist es am Ende doch.

Pflaumeneis mit Quittenchips

Quittenchips

ZUTATEN:

Für die Chips:

1 Quitte

Saft einer 1/2 Zitrone

1  l Wasser

Für das Pflaumeneis:

ergibt etwa 1 l Eis

500 g Pflaumen

250 ml Wasser

10 Kapseln grüner Kardamom

1 EL Sternanis

4 Pfefferkörner

2 Nelken

1/2 TL Zimt

100 g brauner Zucker

ZUBEREITUNG:

Ergibt etwa 1 l Eis

 

Die Chips:

Ofen auf 80 °C vorheizen (Umluft).

1 l Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone erhitzen.

Die Quitte waschen und eventuell mit einem Tuch etwas abreiben, falls noch Reste des Flaums auf der Schale sind. Die Frucht halbieren, vierteln und das Kerngehäuse heraus schneiden. Die Viertel in hauchdünne Scheiben schneiden und sofort in das siedende Zitronenwasser geben. Wenn die Quittenscheiben zu lange an der Luft sind, werden sie braun. Im Wasser ca. 3 Minuten blanchieren und dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Etwa für eine Stunde in den Ofen schieben. Danach die Scheibchen wenden und weiter im ausgeschalteten Ofen lassen, – am Besten über Nacht.

Das Eis:

Die Eismaschine am Tag vorher ins Tiefkühfach stellen.

Den Kardamom mit der Spitze einer stabilen Schere aufknipsen. 250 ml Wasser mit allen Gewürzen eine viertel Stunde köcheln. Den Topf von der Herdplatte ziehen, den braunen Zucker einrühren und auflösen. Den Gewürzsud noch mal aufkochen und abkühlen lassen.

Pflaumen waschen, entsteinen, klein schneiden und pürieren.

Den abgekühlten Gewürzsud unter das Pflaumenpüree mischen und die Masse durch ein Sieb streichen. Etwa vier Stunden in den Kühlschrank stellen. Dann in der Eismaschine zu einem sämigen Eis verarbeiten. Das dauert zwischen 20 und 30 Minuten. Wer keine Eismaschine hat, kann das Püree ins Tiefkühlfach stellen und immer mal wieder umrühren.

Pflaumeneis

Quitteneis mit Pflaumenchips

ZUTATEN:

Für die Chips:

ca. 3 Pflaumen

Für das Eis:

700g Quitten

200 – 250 ml Wasser

Saft einer halben Zitrone

3 EL Honig

1/2 Tonkabohne

ZUBEREITUNG:

Ergibt etwa 1 l Eis

Die Chips:

Ofen auf 80°C Umluft vorheizen. Pflaumen waschen, halbieren, Stein entfernen und in dünne Scheiben schneiden. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech auslegen und ca. 90 Minuten im Ofen trocknen. Wenden und in den noch warmen Ofen zurück schieben. Über Nacht dort lassen.

Das Eis:

Eismaschine am Tag vorher ins Tiefkühlfach stellen.

Die Quitten waschen, abrubbeln, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Mit der Schale kleinschneiden. Mit 200 – 250 ml Wasser und dem Zitronensaft aufkochen und bei kleiner Hitze etwa 25 Minuten zu einem weichen Brei kochen. Ab und zu umrühren damit nichts anbrennt. Abkühlen lassen, den Honig und die fein geriebene Tonkabohne untermischen.

Das Quittenmus schmeckt jetzt schon so lecker, dass die Idee auch nicht verkehrt ist, es einfach gleich so zu essen….

4 Stunden in den Kühlschrank stellen. Dann in der Eismaschine zu einem sämigen Eis verarbeiten. Falls die Masse zu fest ist, mit Wasser ausgleichen. Dann eventuell noch mal mit etwas mehr Honig abschmecken. Wer keine Eismaschine hat, stellt die Schüssel ins Tiefkühlfache und mischt die Masse immer mal auf, bis alles gleichmässig durchgefroren ist.

Novembereis
Novembereis
Von |2020-02-03T12:40:40+01:00Freitag, November 4, 2016|Dessert, Schmuckstücke, Süßes, Vegan, Vegetarisch, Winter|0 Kommentare

Quittenminzehuhn

Immer wenn es Quitten gibt, werde ich ein bisschen nervös. Die Saison ist so kurz und so oft schon bin ich zu lange um die knolligen gelben Dinger herumgeschlichen, – unentschlossen, bis es keine mehr gab. Ich liebe Quitten. Sie sind störrisch und eigenartig. Wie aus einer anderen Zeit sehen sie aus,  altmodisch irgendwie. Und es gibt merkwürdige Geschichten über sie von tagelang eingekochtem Mus, das später zu Quittenbrot wurde, jener zähneverklebenden Süßigkeit aus 1001er Nacht. Diesmal habe ich es geschafft und reichlich Quittenbeute nach Hause getragen. Hier ist nun das erste Abenteuer mit ihnen.

Quittenminzehuhn

ZUTATEN:

Quitte

ein Bündel Orangenminze

2-3 Prisen Zucker

1 Huhn (Brathähnchen)

1 EL Kurkuma

1 EL Salz

1 Zwiebel

etwas Öl zum Anbraten

1 Stange Zimt

1/2 l trockener Rotwein

Pfeffer

1 EL Apfel-/Birnenmus

150 ml süße Sahne

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ZUBEREITUNG:

Die Quitte waschen, schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und in kleine Stücke schneiden. Mit etwas Wasser und ein bisschen Zucker ca. 10 Minuten weich dünsten. Die Orangenminze von den harten Stängeln befreien und zusammen mit der gedünsteten Quitte zu einer Paste pürieren. Das Huhn unter heißem Wasser waschen und trockentupfen. Auf der Brustseite vorsichtig die Finger zwischen Haut und Fleisch schieben, so dass eine Art Hautbeutel entsteht. Das Quitten-Minze-Mus unter die Hähnchenhaut schieben.

Den Ofen auf 220°C (Umluft 200°) vorheizen Die Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden. Kurkuma und Salz miteinander mischen und das Huhn damit einreiben. In einem großen Schmortopf einen Spritzer Öl erhitzen und das Huhn mit der Zwiebel darin anschmoren. Wenn man sehr vorsichtig ist, kann man es auch wagen, das Huhn auf der Quittenpastenseite anzuschmoren. Nach 10 Minuten alles mit der Hälfte des Weins ablöschen (also 1/4 l), die Zimtstange einlegen, Deckel auflegen und in den Ofen schieben. Die Seite mit der Paste unter der Haut sollte nun oben sein. Das Huhn bleibt jetzt etwa eine Stunde im Ofen. Nach einer halben Stunde den restlichen Wein dazu gießen.

Schmortopf aus dem Ofen nehmen, das Huhn herausheben und auf einem Teller zur Seite stellen. Die Bratensoße mit einem Kochlöffel vom Boden lösen und durch ein Sieb in einen anderen Topf passieren. Mit einem Esslöffel nach Möglichkeit das Fett von der Oberfläche abschöpfen. Die Soße abschmecken. Sie braucht wahrscheinlich kein Salz mehr, aber ich habe noch einen Esslöffel Apfel/Birnenmus dazugegeben und mit 150 ml süßer Sahne verfeinert.

Von |2020-02-02T17:18:48+01:00Dienstag, Oktober 25, 2016|Hauptspeise, Herbst, Huhn|0 Kommentare
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