Liebe Quitte, was willst du denn mal werden?

Dieses Jahr gibt es Berge von Quitten auf dem Wochenmarkt. Der heiße, trockene Sommer scheint ihnen gut getan zu haben, ganz im Gegensatz zu manchem anderen. Vielleicht lösen diese knubbeligen Dinger aber auch eine Art von Reflex in mir aus. Ich sehe sie dann überall, will sie unbedingt haben, denke an eine unbeschreibliche Mühsal beim Zerkleinern und finde es dann doch gar nicht so schlimm.

QUITTENMUS

Löffel mit Quittenmus und Apfelquitten

Dieses Quittenmus ist denkbar einfach. Das Zerkleinern der harten Früchte wird umgangen, indem sie vorher gekocht werden.

ZUTATEN:

ein paar Quitten

Zucker je nach Gewicht

1 Bio-Zitrone und deren Abrieb

Schraubgläser oder Ähnliches

ZUBEREITUNG:

Der feine, bittere Flaum auf den Quitten wird mit einem Handtuch abgerieben. Dann werden die Quitten gewaschen und in einem Topf mit Wasser bedeckt zum Kochen gebracht. Wenn sie weich gekocht sind, das Wasser abgießen und die Quitten abkühlen lassen. Jetzt können sie leicht geschält werden. Die geschälten Quitten auf einer Reibe zu Mus reiben bis zum Kerngehäuse. Das Mus abwiegen. Auf 500 g Mus werden 375 g Zucker gerechnet. Den Zucker mit der gleichen Menge (Gewicht) Wasser läutern. Das heißt Zucker und Wasser werden gekocht, bis von einem Löffel ein dünner Faden läuft. Den Läuterzucker mit dem Zitronensaft, dem Zitronenabrieb und dem Quittenmus gemeinsam kochen, bis es auf die gewünschte Konsistenz eindickt. Gläser mit kochendem Wasser sterilisieren, das Wasser abgießen und das Mus heiß einfüllen, zuschrauben und ein paar Minuten auf den Kopf stellen.

Das Quittenmus ist ziemlich süß. Wer das nicht so mag, nimmt einfach weniger Zucker.

Das Mus läßt sich auf das Leckerste weiter verwenden, vielleicht in einem Kuchen oder in einer Torte, im Müsli oder einfach auf dem Brot natürlich.

Von |2020-02-03T12:17:37+01:00Sonntag, Oktober 28, 2018|Süßes, Vegan, Vegetarisch|0 Kommentare

Der Prozessor

Jetzt habe ich es auch – einen Foodprocessor – eine Küchenmaschine, die alles gnadenlos kleinmacht, was sie zwischen die gierigen Messer bekommt. Eigentlich ärgere ich mich immer über Rezepte, in denen nach einer oft ellenlangen Zutatenliste einfach nur noch steht, man soll nun alles in die Küchenmaschine werfen und das Ding so lange laufen lassen, bis es gut ist. Das entspricht nicht meinem Begriff von Kochen. Ich liebe es, die Zutaten mit einem guten Küchenmesser zu zerteilen, das Innere von Knollen zu entdecken, Kräuter zu hacken und den Duft dabei aufzusaugen. Zubereitung von Essen ist für mich meditativ und möchte nicht gestört werden durch Krach und verwirrende Geschwindigkeit. Was also hat in mir das Verlangen nach einer solchen Maschine geweckt?

Zwei Seelen wohnen in meiner Brust. Meditation beim Kochen wird zu verklärter Romantik, wenn es ums Pürieren geht. Durch ein Sieb streichen klingt so einfach, aber das Machen ist meistens nicht so lustig. Den Pürierstab gibt es schon lange bei mir und es gab abenteuerliche Verrenkungen, um beide Hände frei zu haben, während er seine Arbeit leistet. Diese Arbeit war manchmal auch zu gut gemeint und zerspritzte sich im näheren Umkreis. Beim Orangenpressen mal eben für drei Leute am Sonntagmorgen befällt mich lähmende Faulheit, genauso beim Anblick von einem Berg Karotten, die gerne geraspelter Salat werden wollen.

Maschinen verändern das Kochen, aber ich schneide weiter mit der Hand. Rezepte, die ausschließlich mit der Küchenmaschine funktionieren, finde ich nach wie vor doof. Hummus und andere feste Pasten zu machen aber geht toll mit meinem neuen Schatz (ja, das Wort muss jetzt trotzdem auch mal sein). Mit der üblichen Püriermethode lässt sich Hummus ebenfalls problemlos herstellen, – es ist nur etwas mühsamer.

ROTE BETE HUMMUS

ZUTATEN:

220 g gekochte Kichererbsen

200 g gekochte  Rote Bete

1 Knoblauchzehe

1 TL Salz

1 Schluck Zitronensaft

100 g Cashewkerne

1 Pippali (langer Pfeffer)

Olivenöl  und Petersilie nach Bedarf

Hummus ist Kichererbsenpaste und hat einen festen Platz in der traditionellen arabischen und israelischen Küche. Die Grundzutaten sind gekochte Kichererbsen, Knoblauch, Zitronensaft, Olivenöl und Sesammus (Tahin). Das Wort „Hummus“ kommt aus der arabischen Sprache und bedeutet schlicht Kichererbse. Es gibt viele Varianten, zum Beispiel mit Joghurt und unterschiedlichen Gewürzen. In diesem Rezept ist kein Sesammus. Der Hummus (man kann auch das Hummus sagen) wird dadurch etwas leichter.

ZUBEREITUNG:

Die Cashewkerne in einer Pfanne trocken anrösten und abkühlen lassen. Ein paar davon zur Seite legen.

Den Pippali in einem Mörser zerstoßen und mit den Kichererbsen, der Roten Bete und dem Knoblauch pürieren. Mit Zitronensaft und Salz abschmecken. Zum Schluss noch die Nüsse dazugeben und pürieren. Ich finde es gut, wenn sie noch etwas stückig im Hummus sind, deshalb kommen sie am Ende dazu. Aber es ist Geschmacksache, wie fein der Hummus werden soll.

Den Hummus mit Olivenöl beträufeln und mit Petersilie und Cashewkernen „ausgehfertig“ machen.

Schwarzer Pfeffer kann Pippali ersetzen. Aber es lohnt sich einen pippalifreien Haushalt doch mit diesem tollen Gewürz zu bereichern.

Rote Bete Hummus in blauer Schale auf Holzisch mit Cashewkernen und Petersilie
Von |2020-02-03T11:44:14+01:00Donnerstag, März 1, 2018|Dips, Vegan, Vegetarisch, Vorspeisen|0 Kommentare

Schwarze Bananen sind der köstlichste Schatz

Bananen bekommen irgendwann eine schwarze Schale, wenn sie eine Weile im Obstkorb lagen. Das ist aber kein Grund sie wegzuwerfen, denn sie sind noch weit entfernt davon, nicht mehr essbar zu sein. Unter der Schale verbirgt sich eine weiche, sehr reife und superaromatische Frucht. In diesem Zustand ist sie genau richtig für dieses Eis. Es ist Banane pur, die geeist wird, – ohne Zucker, ohne Milch, Sahne oder Ei und ohne Eismaschine. Zucker taucht hier nur im Sirup auf und wer es wirklich ganz und gar ohne möchte, verzichtet darauf (nach reiflicher Überlegung).

Bananeneis

BANANENEIS

mit Orangensirup

Blutorangen

ergibt  2 bis 4 Portionen

ZUTATEN:

3 sehr reife Bananen

1 Blutorange

3 TL brauner Zucker

1/3 TL Nelkenpulver

1 kleine Prise Salz

ZUBEREITUNG:

Die Bananen schälen und in grobe Stücke teilen. In einen Gefrierbeutel oder ein geeignetes Gefäß geben und über Nacht einfrieren.

Die Blutorange pressen. Bei mir gab das etwa 100 ml Saft. Zusammen mit dem Nelkenpulver, der Prise Salz und dem Zucker zu einem Sirup einkochen.

Die Bananenstücke direkt in gefrorenem Zustand pürieren und sofort mit dem Sirup servieren. Ob der Sirup warm oder kalt ist, ist Geschmacksache.

Falls dieses Dessert für ein Essen mit Gästen ist, empfiehlt es sich, das Eis vorher zuzubereiten und erneut in die Gefriertruhe zu stellen. Das pürieren kann je nach Küchengerät eine recht laute und martialische Angelegenheit sein.

Wer möchte, kann natürlich noch Zimt zum Eis geben. Das schmeckt mit Banane immer gut. Ich habe hier darauf verzichtet, weil es eben so oft kombiniert wird und ich mal was anderes wollte.

Bananeneis
Von |2020-02-03T12:11:19+01:00Dienstag, Januar 9, 2018|Dessert, Süßes, Vegan, Vegetarisch|0 Kommentare
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