Brot-drauf-mach-Zeug

An unserer Tafel für Einkäufe stand gestern plötzlich „Brot-drauf-mach-Zeug“.

Das ist ja schlimm, wenn die Kinder den Kühlschrank aufmachen und nichts dergleichen finden. Was das jetzt aber genau ist, wollte ich schon wissen. „Naja, Pflaumenmus eben, oder Schinken….was man halt so auf’s Brot packen kann.“

Tatsächlich gab der Kühlschrank mehr her, als es hier den Eindruck macht, nur eben nicht mehr so viel „Messer ins Glas und fertig-Zeug“. Das ist der allerbeste Grund, ein bisschen rum zu spinnen. Pflaumenmus ist nicht dabei herausgekommen, aber das hier:

Rote Gemüsepaste

Gemüsepaste

ZUTATEN:

5  Karotten (ich habe Rote genommen)

2 mittelgroße Rote Beten

3 Frühlingszwiebeln

2 EL Sonnenblumenkerne

Pfeffer

1 TL Salz (nach Geschmack auch etwas mehr)

2 TL Zitronensaft

1 TL Tahin (Sesammus, ungesalzen)

200 g saure Sahne

ZUBEREITUNG:

Den Ofen vorheizen auf 200° C.

Rote Bete schälen und in dicke Scheiben schneiden. Karotten ebenfalls schälen. Frühlingszwiebeln waschen und trocken tupfen. Alles auf einem Backblech verteilen. Die Sonnenblumenkerne darüber streuen und noch ein paar Umdrehungen aus der Pfeffermühle machen.

In die mittlere Schiene schieben und ca. 30 Minuten backen.

Ein bisschen abkühlen lassen, in grobe Stücke schneiden und pürieren.

Mit Salz und Zitronensaft abschmecken. Tahin und saure Sahne unterrühren. Eventuell noch etwas nachpfeffern.

Petersilie passt gut als zusätzlicher Kräuterkick.

Varianten: Sonnenblumenkerne durch Cashew-Kerne oder Erdnüsse ersetzen.

Gemüsepaste-fertig
Von |2020-02-01T19:30:01+01:00Montag, Januar 9, 2017|Dips, Vegetarisch|0 Kommentare

Der Geist von Canterville zu Gast

Buchweizen-Feigen-Tarte

Manchmal finden sich die Zutaten für ein Rezept zuerst in der Vorstellung ein. Sie tummeln sich dort wie Schauspieler, die ein Stück proben wollen, schwätzen aufgeregt durcheinander, probieren Kostüme an. Sie sind in Bewegung, prüfen, ob sie zusammen passen und sich ergänzen. Vielleicht spüren sie das Fehlen eines Kontrastes. Das Stück wird uminterpretiert, das lauter oder leiser Sprechen geübt. Wenn alles am richtigen Platz ist, sieht das Publikum traumwandlerische Sicherheit.

Buchweizenmehl ist ein bisschen herb, etwas nussig. Ich mag den Geschmack sehr. Die süßen und sinnlichen Feigen machen der asketischen Würde von Buchweizen allerdings ein Ende. Verführung pur bis der Vorhang fällt.

Tarteform-Butter
Tarte-ungebacken

ZUTATEN:

Für den Teig:

200 g Buchweizenmehl

120 g Butter

60 g brauner Zucker

1 Ei (Größe M)

1 Prise Salz

abgeriebene Schale einer halben Bio-Zitrone

etwas Buchweizenmehl zum Ausrollen

Für den Belag:

250 g getrocknete Feigen

150 ml Milch

100 g Ricotta

50 g brauner Zucker

4 Eiweiß

1 Prise Salz

Außerdem:

Tarteform (ersatzweise Springform)

Butter zum Einfetten der Tarteform

Wer es mag isst die Tarte mit Schlagsahne oder Eis.

ZUBEREITUNG:

Der Teig:

Das Buchweizenmehl mit der in Stückchen geschnittenen Butter, dem Ei, dem Zucker, der Zitronenschale und der Prise Salz rasch zu einem Teig verkneten. In Folie wickeln und 1 Stunde in den Kühlschrank legen.

Tarteform mit Butter einfetten.

Der Belag:

Die Feigen von den harten Stilen befreien und klein würfeln. Mit der Milch kurz aufkochen lassen und pürieren. Abkühlen lassen.

Den Ricotta und den Zucker untermischen.

Die 4 Eiweiß mit einer kleinen Prise Salz steif schlagen und portionsweise unter die Feigen-Ricotta-Masse heben.

 

Ofen auf 180°C vorheizen.

Buchweizenteig ausrollen, so dass er in die Tarteform passt und auch die Ränder bedeckt.

Belag einfüllen.

Tarte ca. 50 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Mit einem Zahnstocher prüfen, ob der Belag durchgebacken ist. Es darf nichts hängenbleiben.

Die Tarte schmeckt auch warm wunderbar.

Buchweizen-Feigen-Tarte
der Geist mit Kuchen

Dies ist eine fruchtige Variante mit Blutorangen:

Einfach zwei Orangen mit einem Küchenmesser schälen, in Scheiben schneiden und die letzen 15 – 20 Minuten mit backen.

Wenn die Tarte dazu kurz aus dem Ofen gezogen wird, sollte alles recht schnell gehen, damit der Ofen nicht zu sehr abkühlt und die Feigenmasse nicht zusammenfällt.

Feigentarte Variante
Von |2020-02-03T12:47:18+01:00Freitag, Januar 6, 2017|Dessert, Eiweiß übrig, Süßes, Vegetarisch|0 Kommentare

„Fliegende Untertasse an Ofen…“

Patisson mit Erde

Kürbisse sind für mich die Freaks unter den Gemüsen. Sie sehen alle wunderlich und skurril aus und der Ufo-Kürbis, auch Patisson genannt, ist ein Gebilde wie aus einem Science Fiction. Man kann sich lange an ihm sattsehen, denn er ist wochenlang lagerfähig. Wenn es ihm schließlich doch an den Leib geht, wehrt er sich mit einer dicken und harten Schale, die wegen der knubbeligen Oberfläche auch nicht gut zu schälen ist. Ich habe ihn in Scheiben geteilt und Ufo-Steaks im Ofen gebacken. Nur wenn der Patisson als Sommerkürbis, der leicht unreif geerntet wird, in der Jahresmitte gekauft wird, ist die Schale weich und essbar.

Gebackene Ufo-Scheiben

Patisson Pokemon
Patisson_Turm

ZUTATEN:

1 Patisson Kürbis (Ufo-Kürbis)

2 EL Balsamico Essig

10 Cocktailtomaten

6 EL Öl

frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

1 TL Salz

2 EL Rosinen

1 1/2 TL Kurkuma

Öl für das Ofenblech

ZUBEREITUNG:

für 4 Personen als Beilage

Patisson waschen und halbieren. Mit einem Löffel die Kerne entfernen. Von der Mitte ausgehend in Scheiben schneiden. Vorsicht. Der Kürbis kann sehr hart sein und das Ganze ist ziemlich wackelig. Ich schneide so etwas mit einem geriffelten Brotmesser und es ist mehr ein runter drücken als schneiden.

Die Scheiben in eine Schüssel legen und mit den restlichen Zutaten mindestens zwei Stunden marinieren. Ab und zu umwenden. Diese Kürbissorte hat nicht besonders viel Eigengeschmack und kann eine Menge Gewürze vertragen.

Den Ofen auf 200°C vorheizen.

Ein Blech mit Öl einpinseln und die Kürbisscheiben darauf verteilen. Auf der mittleren Schiene 20-25 Minuten backen. Wer möchte, kann zum Schluss noch mal kurz den Grill anmachen.

Die Schale bleibt hart und das weiche Kürbisfleisch wird mit einer Gabel abgelöst. Das kann jeder selbst auf dem Teller machen.

Patisson_Schüssel
Patisson_Blech
Von |2020-02-01T19:24:09+01:00Mittwoch, Dezember 28, 2016|Herbst, Vegan, Vegetarisch, Vorspeisen, Winter|0 Kommentare
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