Johannisbeertörtchen mit Lavendelblüten

Köstliche Johannisbeeren, rot, weiß, schwarz. Kleine Kugeln rollen über den Tisch oder eine ganze Rispe verwindet in den Mündern, taucht abgegessen wieder auf. Gefrorene Beeren können noch über den Sommer hinaus als klickernde kostbare Perlen plötzlich aus den Tiefen des Tiefkühlers hüpfen.

In diesen kleinen Törtchen haben sie Gesellschaft von Lavendelblüten.

Johannisbeertörtchen

mit Lavendelblüten

Mürbeteig in Tarteletteform
Johannisbeertörtchen mit Lavendelblüten
Johannisbeertörtchen mit Lavendelblüten

für 12 Tartelettes

ZUTATEN:

250 g rote Johannisbeeren

1 TL frische Lavendelblüten

120 g Marzipanrohmasse

40 g Zucker

etwas Butter für die Förmchen

für den Mürbeteig:

300 g Mehl

200 g Butter

100 g Zucker

1 Ei

ZUBEREITUNG:

Für den Mürbeteig das Mehl auf eine Arbeitsfläche sieben, in die Mitte eine Vertiefung drücken und darin den Zucker und das Ei geben. Die möglichst kalte Butter in Flöckchen auf den Mehlrand setzten. Mit einem Messer die Zutaten miteinander verhacken.  Mürbeteig soll so wenig warm wie möglich werden, deshalb erst nachdem die Teigzutaten schon gut miteinander vermengt sind mit den Händen weiter arbeiten. Zügig einen homogenen Teig herstellen, in Folie wickeln und mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen. Die enthaltene Butter wird jetzt wieder fest und das Mehl kann quellen.

In der Zwischenzeit die Johannisbeeren waschen, trocken tupfen und mit einer Gabel die Beeren von den Stilen zupfen. Zusammen mit dem Zucker und den Lavendelblüten pürieren.

Den Ofen auf 180 ° C vorheizen und 12 Tarteletteförmchen einbuttern.

Den Mürbeteig nach der Ruhezeit entweder ausrollen und Kreise stechen, die in die Förmchen passen, oder in 12 gleich große Stücke teilen, zu Kugeln formen, flach drücken und auf diese Art die Förmchen belegen. Aus dem Marzipan 12 Taler in der Größe des Bodens der Formen herstellen und jeden damit belegen.

Das Johannisbeermus in die Förmchen füllen und in der Mitte des Ofens 30 Minuten backen. Die Teigränder sollen goldbraun sein. Nach der Backzeit die Törtchen noch eine Weile im warmen, geschlossenen Ofen lassen. Danach lassen sie sich leicht in die Hand kippen.

Da Johannisbeeren mal mehr und mal weniger saftig sind, ist die Mengenangabe ein Richtwert.

Wer keine Tarteletteformen hat, kann auch Muffinformen nehmen, die aber natürlich größer sind.

Johannisbeertörtchen mit Lavendelblüten
Von |2020-02-03T12:24:48+01:00Dienstag, Juli 18, 2017|Schmuckstücke, Sommer, Süßes, Vegetarisch|0 Kommentare

Die Sauerkirschschätzchen wollen Kuchen werden

Der Kirschbaum im Garten trägt so quietschesaure Früchte, dass sich die anderen Mieter hier aus dem Haus nicht mit derselben Begeisterung darauf stürzen wie ich. Wir hatten Jahre der tollsten Sauerkirschmarmelade, dann wurde der alte Baum krank und auf besorgniserregende Weise zurückgeschnitten, – mitten in der Blüte letztes Jahr. Traurig stand er dann da und ich dachte an die schönen Zeiten zurück, in denen wir mit diesen wunderbaren Kirschen verwöhnt waren. Und dieses Jahr hängt wieder alles voll, nur sind die verbliebenen Äste jetzt so hoch, dass wir wagemutig klettern müssen, um die Kirschen zu erreichen. Aber wir tun das natürlich, weil uns schon das Wasser im Munde zusammen läuft.

Dieses mal habe ich zur Feier seiner Früchte nicht gleich Marmelade gemacht. Der Baum hat was Besonderes verdient und es wurde ein wirklich sehr spezieller Kuchen daraus. Die Früchte liegen ungebacken auf einem bereits gebackenen Mürbeteig, werden wenig gezuckert und sind eingeklemmt von Schokoladenschichten: Unten auf dem Teigboden, damit der Saft nicht alles aufweicht und oben, damit es so schön kracht beim Schneiden.

Jedes mal, wenn eine Sauerkirsche die Zunge erschreckt, findet sich auch ein Stückchen Schokolade in der Nähe und besänftigt. Eine Art Erlebniskuchen ist das, ganz so wie ich es liebe.

Wer nicht die Möglichkeit hat, frische Sauerkirschen zu bekommen, kann diesen Kuchen natürlich auch mit Kirschen aus dem Glas machen. Das ist zwar nicht dasselbe, aber vielleicht immer noch besser, als gar kein Kuchen.

Sauerkirschkuchen

mit Schokolade und Mandelblättchen

Sauerkirschen
Mürbeteig machen
Mürbeteigkugel
Mürbeteig
Blindbacken

ZUTATEN:

Mürbeteig Grundrezept:

300 g Mehl

200 g kalte Butter

100 g Zucker

1 gekühltes Ei

etwas Butter und Mehl für die Form

Belag:

100 g Vollmilch-Backschokolade für den Boden

600 g entsteinte Sauerkirschen

150 ml Kirschsaft

100 g Zucker

1 gehäufter TL Stärke

140 g Zartbitter-Backschokolade für oben

20 g Mandelblättchen

ZUBEREITUNG:

Für den Mürbeteig das Mehl aufhäufen, ein Kuhle in der Mitte formen, den Zucker und das Ei dort hineingeben, die kalte Butter in Flocken am Rand aufsetzen und das Ganze erst mit einem Messer zügig zusammen hacken. Dann möglichst rasch die Krümel mit den Händen weiterarbeiten und aus dem Gemisch einen Teig machen. Eigentlich werden die Zutaten mehr zusammengedrückt als geknetet. Es geht darum, dass der Teig möglichst kalt bleibt. Die fertige Teigkugel in Folie wickeln und für eine Weile in den Kühlschrank legen, damit die enthaltene Butter wieder etwas härter wird und das Mehl quellen kann.

Die in diesem Rezept angegebene Menge reicht für zwei Kuchen. Die unbenutzte Hälfte kann ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden oder man macht daraus bereits einen fertig ausgerollten und in eine Form gegebenen Teig und friert ihn ein für später.

Für den Belag die entsteinten Kirschen in einem Sieb abtropfen lassen und den entstandene Kirschsaft auffangen.


Falls jemand Kirschkernsäckchen mag, ist hier die Gelegenheit die Kirschkerne, anstatt sie wegzuwerfen, einfach in einen Neylonstrumpf zu packen, zu verknoten und in der Waschmaschine sauber zu waschen.


Den Ofen auf 200 ° C vorheizen.

Die Hälfte des gekühlten Mürbeteigs flachklopfen und mit dem Nudelholz ausrollen, bis er in die gebutterte und gemehlte Form passt. Der Teig muss nun blindgebacken werden. Dabei werden Hülsenfrüchte als Gewicht auf den Boden gelegt, um zu verhindern, dass er zu sehr aufgeht. Ich bin immer etwas zerknirscht, wenn ich Blindbacken soll, weil ich dazu zu ungeduldig bin. In diesem Falle ist es aber unbedingt nötig und am Ende ist es dann doch nicht so schlimm. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Also, nachdem die Form mit dem Teig ausgekleidet ist, den Boden ein paar mal mit einer Gabel pieksen und Backpapier hinein legen. Darauf beliebige Trockenhülsenfrüchte geben. Man nimmt gerne Erbsen, – ich habe Mungbohnen, weil die schön schwer sind. Sie können fortan immer wieder für das Blindbacken verwendet werden.

Den Mürbeteig bei 200° C etwa 15 Minuten backen. Er sollte leicht braun werden an den Rändern. Abkühlen lassen.

Die Schokolade für den Boden im Wasserbad schmelzen und gleichmäßig auf dem Boden verteilen. Abkühlen und komplett aushärten lassen.

Die Kirschen auf dem Boden verteilen. Die Stärke mit etwas Saft klumpenfrei anrühren. Den restlichen Saft mit dem Zucker aufkochen. Die angerührte Stärke zugeben und unter ständigem Rühren erneut aufkochen. Von der Hitze ziehen und noch kurz weiter rühren. Abkühlen lassen, so dass es gerade noch lauwarm ist. Es sollte nun eine cremige Konsistenz erreicht sein. Die Kirschen auf dem Kuchen damit gleichmässig übergießen. Achtung: Wenn der Saft noch zu heiß ist, wird der Schokoladenboden wieder weich. Das sollte nicht passieren.

Für die obere Schicht die Zartbitterschokolade im Wasserbad schmelzen und über den Kuchen ziehen. Ich habe das gitterförmig mit einem Teelöffel gemacht. In die noch warme Schokolade die Mandelblättchen drücken.

Die Schokolade vollkommen aushärten lassen.

Viel Spaß beim Krachen lassen.

Kirschkuchen
Kirschkuchen
Sauerkirschkuchenstueck
Kirschkuchen
Von |2020-02-03T12:27:12+01:00Freitag, Juni 30, 2017|Festlich, Frühling, Sommer, Süßes, Vegetarisch|0 Kommentare

In Eis konservierter Holunderduft

Der Duft von Holunder ist unverwechselbar. In den weißen, kleinen, sternenförmigen Blüten ist bei trockenem Wetter ein feiner gelber Blütenstaub, der beim Sammeln unbedingt dran bleiben soll. Deshalb ist auch nach einem Regen wieder trockenes Wetter abzuwarten, um Holunderblüten zu pflücken. Um beim Sammeln nicht auf den leicht giftigen Zwergholunder „hereinzufallen“, reicht der Geruchstest. Verströmt die Blütendolde nicht den angenehmen, aromatischen und typischen Holunderduft, sondern stinkt eher, dann sollte man sich lieber nach einem anderen Strauch umsehen.

Kleine Tierchen suchen schnell das Weite, wenn die Blüte in der Küche liegt.

Holunderblüteneis

mit Buttermilch

ZUTATEN:

1 Holunderblütendolde

100 ml Buttermilch

50 g Zucker

100 g Glukose (z.B.  heller Sirup, ersatzweise  ein milder Honig)

150 g Joghurt, natur

eine Prise Salz

Dieses Rezept ergibt ein kleines Portiönchen. Es ist auf eine Holunderblütendolde berechnet und lässt sich für größere Mengen leicht umrechnen.

ZUBEREITUNG:

Die Holunderblütendolde kopfüber in die Buttermilch tunken und darin etwa 2 Stunden ziehen lassen. Danach durch ein Sieb abseihen.

Die aromatisierte Buttermilch mit dem Zucker, der Glukose, dem Joghurt und dem Salz vermischen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.

Die Mischung in eine Eismaschine geben und zu einem cremigen Eis verarbeiten. Ohne Eismaschine die Mischung ins Tiefkühlfach geben und immer mal wieder durchrühren, bis alles durchgefroren ist. Je öfter und sorgfältiger gerührt wird, desto feiner werden die Eiskristalle.

….ja, es ist wirklich so einfach.

Holundereis
Von |2020-02-03T12:31:05+01:00Montag, Juni 5, 2017|Dessert, Frühling, Sommer, Süßes, Vegetarisch|0 Kommentare
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