Rhabarberkuchen

Dieser gehaltvolle Rhabarberkuchen ist glutenfrei dank des verwendeten Buchweizenmehls. Ich verwende dieses Mehl aber nicht nur aus diesem Grund gerne, denn ich habe selbst keine Probleme mit Gluten. Ich liebe den leicht nussigen Geschmack von Buchweizen. Und – Achtung, was jetzt kommt ist richtig blöd und manche schütteln sicherlich den Kopf – das Wort „Buch“ ist in meinem Geist dermassen überglorifiziert abgelegt, dass das auch zum unschuldigen Buchweizen rüber schwappt. Der Name hat natürlich nichts mit Büchern zu tun. Die eckigen Körnchen erinnern vielmehr an die ebenfalls eckigen Bucheckern, die ja bekanntlich die Kinder der Buche sind.

Rhabarber in Milchkanne
Rhabarber in der Kiste

Ist Rhabarber Obst oder Gemüse?

Die ursprünglich aus dem Himalaya stammende Pflanze wächst als Rosette am Boden und hat unterirdische Rhizome. Die verwendeten Stengel sind eigentlich kein Obst, sondern botanisch gesehen eher Gemüse. Aber durch die Verarbeitung in Form von Kompott, Saft und Kuchen betrachtet man Rhabarber als Obst.

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RHABARBERKUCHEN

mit Mandelcreme

Rhabarbermandelkuchen

ZUTATEN:

Für den Mürbeteig:

200 g Buchweizenmehl

80 g brauner Zucker

150 g Butter

1 Ei (Größe M)

Für die Mandelcreme:

100 g Mandeln

(ersatzweise gemahlene Mandeln)

100 g Puderzucker

1 Ei (Größe M)

50 ml Sahne

Für den Rhabarberbelag:

200 g Rhabarber (das sind ungefähr 2 kleine Stangen)

2 TL brauner Zucker

ZUBEREITUNG:

Der Mürbeteig:

Das Buchweizenmehl mit dem Zucker mischen und als Haufen auf ein Brett schütten. In die Mitte eine Mulde formen, das Ei hineinschlagen und die kalte Butter in Flöckchen auf den Rand setzen. Erst mit einem Messer die Zutaten etwas miteinander verhacken, dann mit den Händen rasch einen homogenen Teig kneten. Der Teig sollte nicht zu lange durchgearbeitet werden, nur eben so lange wie nötig.

Den Teig zu einer Kugel oder Rolle formen und in Folie gewickelt für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen.

Die Mandelcreme:

Die Mandeln mit kochendem Wasser übergießen und eine Weile stehen lassen. Danach lassen sich die Mandeln leicht von den Häutchen befreien. Man kann sie einfach rausflutschen, – was übrigens (mir jedenfalls) total Spaß macht. Die nackten Mandeln nun fein vermahlen. Das geht sehr gut im Foodprozessor. Wer so einen Küchenmaschinenkram nicht hat, kann das mit dem Pürierstab versuchen. Das ist allerdings sehr mühsam. Bei einer andere Methode mit der Hand werden die Mandeln zwischen ein Küchenhandtuch gelegt und mit dem Nudelholz zerrieben. Um sich nicht die Laune zu verderben, lässt sich aber auch auf bereits gemahlene Mandeln zurückgreifen.

Nach und nach das Ei, die Sahne und den Puderzucker einarbeiten, bis eine cremige Masse entstanden ist.

Der Rhabarberbelag:

Den Rhabarber waschen und je nach Sorte dünn die Haut abziehen. Ich habe den milden, rotstiligen Himeerrhabarber benutzt und konnte auf das Abziehen verzichten. Das sieht dann auch schöner aus, weil das Rot nicht verloren geht.

Den Ofen auf 180° C vorheizen.

Eine Tarte- oder Springform einbuttern und den Mürbeteig aus dem Kühlschrank holen. Es gibt die Methode, den Teig jetzt auszurollen und die Form damit zu belegen, oder – so mache ich es – ihn in etwa 5 mm dicke Scheiben zu schneiden und diese dann in der Form zusammen zu puzzeln.

Die Mandelcreme auf dem Kuchenboden verteilen.

Die Rhabarberstangen in der Länge dritteln und die Stück dann noch mal längs in je vier Streifen schneiden. Den Kuchen damit rundherum belegen. Was übrig ist, weiter in kleine Würfel teilen und in der Mitte anhäufen. Das ist die Dekoration auf dem Foto. Es gibt aber gerade bei Rhabarber Hunderttausende von tollen Schneide- und Anordnungsmöglichkeiten. Zum Finale der Dekorationsbemühungen sollten aber noch 2 Teelöffel brauner Zucker über alles gestreut werden und dann ab in den Ofen. Nach 50 Minuten ist der Kuchen fertig.

Rhabarbermandelkuchen gebacken
Von |2020-02-03T12:04:16+01:00Sonntag, Mai 20, 2018|Frühling, Süßes, Vegetarisch|4 Kommentare

Roter Rettich im Salat

Auf unserem Wochenmarkt gibt es jetzt Rettiche in allen möglichen Größen und Farben. Der Rote Rettich ist fast zu schön, um ihn zu zerschnippeln. Aber am Ende entkommt er diesem Schicksal natürlich nicht. Wenn bei einem Radieschen vorne gerade mal der Anfang gemacht, ist man auch schon wieder am Ende. Der Rote Rettich aber ist wie ein Stangen-Radieschen, – es dauert, bis das Ende kommt.

Weil ich es gerne erstmal ein bisschen anders mag als üblich, habe ich den Roten Rettich mit Öl in den Ofen geschoben. Er wurde dann lila, eigentlich ganz interessant. Schade, dass er nach dieser Behandlung bitter geschmeckt hat. Ein bisschen bitter finde ich eigentlich ganz gut und Bitterstoffe sind in Maßen auch sehr gesund. Aber als ich dann doch diesen Salat daraus gemacht habe aus frischem Rettich, war das Urteil eindeutig. Frisch, knackig, richtig lecker – Salat muss es sein!

Roter-Rettich

ROTER RETTICHSALAT

mit Getreide

Rettichsalat

Der Rote Rettich ist auch geschnitten noch ein Schmuckstück. In diesem Salat tummelt er sich mit einer Hirse/Buchweizenmischung, Blutorangen, Walnüssen und Blauschimmelkäse.

für vier Personen

ZUTATEN:

2 große Rote Rettiche

3 Orangen

Salz

2 EL Olivenöl

1 EL Himbeeressig

500 g gekochtes Getreide

etwas Butter

ca. 80 g Blauschimmelkäse

(ersatzweise Feta)

ca. 80 g Walnüsse

ZUBEREITUNG:

Die Rettiche mit einer Gemüsebürste unter lauwarmem Wasser gut abschrubben, in dünne Scheibchen schneiden und in einer Schüssel mit Salz bestreuen. Eine viertel Stunde zur Seite stellen.

In der Zwischenzeit aus dem Saft einer Orange (ich habe für dieses Rezept Blutorangen genommen, die auch gerade Saison haben), dem Olivenöl und dem Himbeeressig ein Dressing anrühren. Das Salz hat dem Rettich etwas Wasser entzogen, dass jetzt abgegossen wird. Danach die Rettichscheiben in das Dressing mischen.

Das gekochte Getreiden (im Foto ist es eine Mischung aus Hirse und Buchweizen) mit etwas Butter in der Pfanne erwärmen.

Die zwei übrigen Orangen schälen und in dünne Scheiben schneiden. Auf vier Salattellern auslegen und das Getreide darauf anrichten. Den Rettich darüber geben. Die Walnüsse in der Hand etwas zerdrücken und zusammen mit dem zerbröselten Blauschimmelkäse über den Salat streuen. Das übrige Dressing drüber träufeln – fertig.

Rettichsalat
Rettichsalat
Von |2020-02-01T18:27:37+01:00Donnerstag, Februar 1, 2018|Salate, Vegetarisch, Vorspeisen|0 Kommentare

Der Geist von Canterville zu Gast

Buchweizen-Feigen-Tarte

Manchmal finden sich die Zutaten für ein Rezept zuerst in der Vorstellung ein. Sie tummeln sich dort wie Schauspieler, die ein Stück proben wollen, schwätzen aufgeregt durcheinander, probieren Kostüme an. Sie sind in Bewegung, prüfen, ob sie zusammen passen und sich ergänzen. Vielleicht spüren sie das Fehlen eines Kontrastes. Das Stück wird uminterpretiert, das lauter oder leiser Sprechen geübt. Wenn alles am richtigen Platz ist, sieht das Publikum traumwandlerische Sicherheit.

Buchweizenmehl ist ein bisschen herb, etwas nussig. Ich mag den Geschmack sehr. Die süßen und sinnlichen Feigen machen der asketischen Würde von Buchweizen allerdings ein Ende. Verführung pur bis der Vorhang fällt.

Tarteform-Butter
Tarte-ungebacken

ZUTATEN:

Für den Teig:

200 g Buchweizenmehl

120 g Butter

60 g brauner Zucker

1 Ei (Größe M)

1 Prise Salz

abgeriebene Schale einer halben Bio-Zitrone

etwas Buchweizenmehl zum Ausrollen

Für den Belag:

250 g getrocknete Feigen

150 ml Milch

100 g Ricotta

50 g brauner Zucker

4 Eiweiß

1 Prise Salz

Außerdem:

Tarteform (ersatzweise Springform)

Butter zum Einfetten der Tarteform

Wer es mag isst die Tarte mit Schlagsahne oder Eis.

ZUBEREITUNG:

Der Teig:

Das Buchweizenmehl mit der in Stückchen geschnittenen Butter, dem Ei, dem Zucker, der Zitronenschale und der Prise Salz rasch zu einem Teig verkneten. In Folie wickeln und 1 Stunde in den Kühlschrank legen.

Tarteform mit Butter einfetten.

Der Belag:

Die Feigen von den harten Stilen befreien und klein würfeln. Mit der Milch kurz aufkochen lassen und pürieren. Abkühlen lassen.

Den Ricotta und den Zucker untermischen.

Die 4 Eiweiß mit einer kleinen Prise Salz steif schlagen und portionsweise unter die Feigen-Ricotta-Masse heben.

 

Ofen auf 180°C vorheizen.

Buchweizenteig ausrollen, so dass er in die Tarteform passt und auch die Ränder bedeckt.

Belag einfüllen.

Tarte ca. 50 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Mit einem Zahnstocher prüfen, ob der Belag durchgebacken ist. Es darf nichts hängenbleiben.

Die Tarte schmeckt auch warm wunderbar.

Buchweizen-Feigen-Tarte
der Geist mit Kuchen

Dies ist eine fruchtige Variante mit Blutorangen:

Einfach zwei Orangen mit einem Küchenmesser schälen, in Scheiben schneiden und die letzen 15 – 20 Minuten mit backen.

Wenn die Tarte dazu kurz aus dem Ofen gezogen wird, sollte alles recht schnell gehen, damit der Ofen nicht zu sehr abkühlt und die Feigenmasse nicht zusammenfällt.

Feigentarte Variante
Von |2020-02-03T12:47:18+01:00Freitag, Januar 6, 2017|Dessert, Eiweiß übrig, Süßes, Vegetarisch|0 Kommentare
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