Über Hummeln und andere Helfer

Der ersehnte Regen kam dann kurz nachdem der erste Bericht über die Gärtnerei Lang auf dem Blog war. Aber es war nur eine kleine Erinnerung und der Mai war trocken und heiß. Klimaveränderung ist deutlich zu spüren. Inzwischen werden auch Gemüsesorten angebaut, die früher nicht gingen. Süßkartoffeln zum Beispiel. Die jungen Pflanzen brauchen warme Nächte und das Timing von rechtzeitig ins Feld setzen und Wärme klappt mittlerweile. Aber die Süßkartoffeln dürfen noch wachsen bis zum nächsten Bericht und wir besuchen erst die Gurken, die meine echten Lieblinge sind.

Wer den ersten Bericht noch nicht gelesen hat, kann sich mit diesem Link rüberbeamen: Bevor es auf den Teller kommt, muss es erstmal wachsen

Gurkenpflanzen

Am 16. Mai habe ich mir noch nicht soviel gedacht, als ich die Gurken gesehen habe…

grosse Gurkenpflanze

… aber am 24. Mai wurde schon klar, wohin die Reise geht.

Schlangengurkenbluete
Gurkenpflanze
Landgurke
wuchernde Gurken

Am 30. Mai kommt mir dann der Gedanke von Aliens, die die Welt zuwuchern. Aber es sind Aliens mit sehr leckeren Gurken, die jetzt schon geerntet werden und am Dienstag und Freitag am Stand der Langs auf dem Offenbacher Wochenmarkt verkauft werden.

Das Gurkengewächshaus ist übrigens eine reine Frauen-WG. Hier wachsen nur weibliche Pflanzen.

Gurke

Diese drei Beauties dürfen als Untermieter mit im Gewächshaus wohnen.

Thaibasilikum

Thai-Basilikum

Roter Basilikum

Rotes Basilikum

Lemon Basilikum

Lemon Basilikum

Doch eins nach dem anderen. Erstmal mache ich am 16. Mai einen Spaziergang durch die Felder ein paar Bekannte besuchen. Kräuter, Mangold und Hawky zum Beispiel.

Schnittlauchblueten
Petersilienwald

Petersilienwälder

Die mühsamen Arbeiten von Gärtnern sind offensichtlich, doch beim Anblick der vor Lebendigkeit strotzenden Pflanzen ahne ich auch, woher die Endorfine kommen, die für den Spaß verantwortlich sind. Üppiges Wachstum überall.

Glücklichmacher

Mangoldfeld
Mangold-auf-dem-Feld

Die Stile vom Mangold leuchten in rot, gelb und orange. Auch dieses Gemüse gibt es schon auf dem Wochenmarkt am Stand.

Mangofeld-geerntet
junger Fenchel

Der Fenchel braucht hier noch ein bisschen, aber er sitzt schon in den Startlöchern. Mittlerweile wird er geerntet.

Brokkoli-Blumenkohlfeld

Hawky wacht über den Blumenkohl und Brokkoli.

Ulrike erklärt, dass sie schon sogenannte Vorblüher ernten. Das sind verfrüht gereifte Kohlköpfe, die noch klein sind, aber auch nicht mehr weiter ausreifen. Joachim sagt, der Mai sei bisher mit hochsommerlichem Wetter so heiß gewesen, dass der Blumenkohl und Brokkoli Schwierigkeiten hat, denn es sind Frühjahrssorten, die andere Temperaturen brauchen.

Tomaten- Paprikahaus

Im Gewächshaus mit den Tomaten und Paprika sind am 16. Mai die ersten Blüten an den Pflanzen. Immer wieder muss weiter gekordelt werden und die Tomaten werden ausgegeizt, d.h. die Triebe in den Blattachseln werden abgekniffen. So beibt nur ein Haupttrieb stehen. Die Paprikapflanzen dürfen zwei Triebe haben.

Ulrike sagt, sie müsse jetzt mal Hummeln bestellen.

Was bestellen???

Jo im Anzuchthaus

24. Mai

Joachim verliest Sauerampfer, als ich komme. Nicht gerade seine Lieblingsarbeit.

Nebenan bei den Tomaten wartet das Paket…

Hummelkiste geschlossen

„Vorsicht: Lebende Tiere“ steht auf der Kiste. Die Hummeln kommen aus der Nähe von Stuttgart und als Ulrike die Hummelkiste aus dem Paket hebt, summt es schon da drin. Ein bisschen unheimlich ist das. Als der Postbote zum ersten mal Hummeln brachte, war er ganz erschrocken, als Joachim ihm sagte, dass lebende Tiere im Paket seien. Mittlerweile kommen die Hummeln mit dem Kurier.

Die Hummeln müssen nach der Reise erst etwas zur Ruhe kommen. Aber dann zieht Ulrike den Schieber mit den Aus- und Einfluglöchern hoch, klopft ein kleines „hallo“ auf die Kiste, und die neugierigen Hummeln tauchen sofort am Ausgang auf.

Hummel am Ausgang

Bombus terrestris – die Erdhummel.

Die Hummeln haben einen Markennamen vom Züchter und kommen in einer Kolonie mit Königin, Arbeiterinnen und Brut. Als Futter ist Zuckerlösung mit in der Kiste. Abends verstellt Ulrike den Schieber so, dass nur das Einflugloch bleibt, und die Hummeln kommen nach Hause.

Tomatenbluete

Die Hummel sollen die Tomatenblüten bestäuben. Sie stetzen sich an die Blüten und stechen sie an. Durch das Vibrieren der Flügel werden die Pollen verteilt. Einige Zeit später entsteht an den angestochenen Blüten ein bräunlicher Streifen auf dem Blütenblatt. An diesem Hummelbiss erkennt Ulrike, ob die Hummeln fleißig sind.

Erdhummeln
Bumblebee
Hummel hängt an Tomatenblüte
Hummel mit Tomatenblüte

Im Paket sind aber auch noch andere Tiere gekommen, -winzig kleine Raubmilben. Sie sollen Schädlinge wegfressen und dürfen sich deswegen Nützlinge nennen.

Phytoseiulus Raubmilben

Fressen und gefressen werden…

Die Raubmilben Phytoseiulus persimilis kommen in einem Bett aus Holzspänen. Sie bekämpfen Spinnmilben und krabbeln sofort aus dem Behälter, als der Deckel aufgeht.

Phytoseiulus Raubmilben
Amblyseius Raubmilben

In diesen Kleieflocken sind auch Raubmilben versteckt, – Amblyseius Barkeri und Amblyseius cucumeris. Sie stürzen sich auf Thripsen und Weichhautmilben. Thripsen sind fliegenartige Insekten, die an den Pflanzen saugen.

Schlupfwespen

Dieses hier sind kleine Schlupfwespeneier. Die Schlupfwespen verspeisen Blattläuse.

Ulrike platziert Schlupfwespen

Ulrike hängt die Röhrchen mit den Schlupfwespen in „Zelten“ auf.

Raubmilbenkaertchen

Und in diesen Kärtchen, die einfach an die Pflanzen gehängt werden, verbergen sich auch Raubmilben, die die weiße Fliege lecker finden.

Nützlinge ausstreuen

Die Milben in den Holz- und Kleiespänen werden über die Pflanzen gestreut.

Paprika mit Nuetzlingen
Paprikabluete

Auch die Gurken und Auberginen werden versorgt.

Gurkenhaus Nuetzlinge
Gurkenkringel
Gurken bestreuen
Ulrike trillert

Und wenn die Hummeln ihre Arbeit nicht richtig machen, dann muss eben doch getrillert werden. So wurde das früher gemacht, erklärt Ulrike. Immer zur Mittagszeit, wenn es nicht zu feucht und nicht zu trocken ist, wurden die Kordeln geschüttelt und so die Blüten bestäubt. Die Kultivierung von Hummelkolonien gibt es erst seit 25 Jahren.

Koenigsbluete Paprika

Kleine Gärtnerlektion:

In der untersten Achsel der Paprika wächst die sogenannte Königsblüte.

Koenigsbluete weg

Damit sie der Pflanze nicht zu viel Kraft nimmt, wird sie kurzerhand abgeknipst.

Nebengelaende Gewaechshaeuser
Marrokkanische Minze

Ende Mai.

Es gibt noch kleine Gewächshäuser ein paar Schritte vom Hauptgelände entfernt. Vor den Häusern sind kleine Beete mit Kerbel, Salat und Minze. Früher dachte ich, Minze ist Minze. Dann tauchten überall in meinem Umkreis die unterschiedlichsten Sorten auf. Aber bei den Langs wird das alles noch getoppt. Im Sommer gibt es zig Sorten. Hier bei den alten Gewächshäusern begegnet mir die marokkanische Minze. Ich verminze mir die Hände mit einer Berührung und stehe dann in der Bruthitze auf den Feldern hintern den Häusern.

Hier wächst Zucchini, Butternutkürbis, Muskatkürbis, Hokkaido und Pattisson. Weiter hinten sind die noch sehr zarten Süßkartoffelpflänzchen.

Zucchinifeld

Zucchinipflanzen in der sengenden Sonne.

Zucchinistaude

Zucchini gelb und lang, Zucchini gelb und rund, Zucchini grün und lang, Zucchini grün und rund….

Zucchiniblüte

Wenn ich Zucchiniblüten sehe, geht mir das Herz auf. Blüten zu essen finde ich ohnehin aufregend. Diese großen, gelben, samtigen Zucchiniblüten sind zum Beispiel mit einer cremigen Ricottafüllung unschlagbar. Die großen zum Füllen geeigneten Blüten sind weiblich. Die kleineren männlichen lassen sich frittieren. Beides wächst an derselben Pflanze.

Das eine Gewächshaus beherbergt Rukola und andere Kräuter. Im Glashaus daneben wächst etwas ganz Filigranes –

Probegewaechshaus
mexikanische Minigurke

Dies ist eine mexikanische Minigurke. Sie ist so Mini, dass sie kaum größer ist, als mein Daumennagel. Ulrike erklärt, dass sie das mal ausprobieren wollte. Vielleicht ist es was für die Kinder, – ein Spaß. Dahinter wachsen Tomaten, die schon Früchte haben. Eine Probesorte, sagt Ulrike.

Erbsenfeld

Das waren die Erbsen am 16. Mai.

Ein Besuch bei den Erbsen.

Markerbsenfeld

Und so sahen sie zwei Wochen später aus.

Erbsenbluete
Zuckerschoten
Markerbsen

Es gibt Zuckerschoten, die sich Ulrike einfach so in den Mund steckt, und Markerbsen. Auf diesem Bild zeigt sie mir eine Markerbsenschote mit noch unterentwickelten Erbsen.

Stangenbohnen

Daneben hat Joachim die Tipis für die Stangenbohnen aufgestellt.

Selleriefeld
Sellerie

Sellerie.

Brokkoli mit Hawky

Hawky steht der Brokkoli mittlerweile bis zum Hals.

Blumenkohl
Blumenkohl abgedeckt

Der Blumenkohl ist nur so schön weiß, weil er abgedeckt wird. Seine eigenen riesigen Blätter werden einfach über ihn geklappt.

Auberginenhaus

Das Auberginenhaus am 16. Mai…

Auberginenhaus

…. und zwei Wochen später.

Auberginenbluete
Aubergine
Gurkenluke
Ulrike vor dem Gurkenhaus

Gurken schmecken superfrisch am besten. Wenn es auf den Markt geht werden sie kurz vorher morgens geerntet. Es ist dann noch dunkel und Ulrike geht mit einer Stirnlampe und ihrem Erntewagen los. Wir verabreden uns für 4 Uhr in der Früh.

Es ist Vollmond über dem Gewächshaus.

Gurkenhaus im Vollmond
Nachts im Gurkenhaus
Nachts bei den Gurken
Gurken-ernten-bei-Nacht
Gurkenerntewagen
Gurken-abspritzen

Die Ernte wird noch schnell abgespritzt.

Leopardenpapier

Joachim prüft das neue Einwickelpapier mit Raubtierdruck.

Bus gepackt
Abfahrt-Transporter

Es ist halb fünf. Die Autos sind gepackt. Abfahrt auf den Wochenmarkt.

Von |2020-02-09T15:03:38+01:00Donnerstag, Juni 7, 2018|Geschichten vom Essen, Sommer|4 Kommentare

Bevor es auf den Teller kommt, muss es erstmal wachsen

In der Gärtnerei Lang in Bürgel bei Offenbach beginnt nach dem Winter ein neues anstrengendes Gartenjahr. Dieses Jahr fängt alles um Wochen später an, weil es sehr lange kalt war. Im März fiel noch Schnee und im April, kaum drei Wochen später, gab es an manchen Tagen plötzlich hochsommerliche Temperaturen.

Gartengerät

Die Gemüse- und Kräutergärtnerei von Ulrike und Joachim Lang ist bereits seit drei Generationen in der Familie. Sie ist eine der wenigen übrig gebliebenen kleinen Gartenbetriebe, in denen noch viel mit der Hand gemacht wird. Die Familie Lang wohnt selbst auf dem ca. 1 Hektar großen Gelände mit vier Gewächshäusern, zwei kleinen Anzuchthäusern, drei Katzen und umgeben von einer hohen alten Hecke. Auch außerhalb der Hecke gibt es noch Ackerflächen, auf denen im Moment Salat und Rhabarber wächst. Ein paar Schritte weiter gibt es zusätzlich noch zwei sehr alte Gewächshäuser. Jeder Quadratmeter wird genutzt und als ich Mitte April dazu komme um Fotos zu machen, sprießt schon aus allen Ecken saftiges, leuchtendes Grün.

Das Gartenjahr hat begonnen

Sauerampfer schneiden
Sauerampfer ernten

Joachim Lang erntet Sauerampfer für die Grüne Soße-Kräuter. Für Leute aus dem Frankfurter Raum ist Grüne Soße ein fester Begriff und obwohl ich ursprünglich aus dem Norden komme, liebe auch ich dieses Frühjahrsgericht. Traditionell werden 7 Kräuter darin verarbeitet: Sauerampfer, Kerbel, Schnittlauch, Borretsch, Pimpinelle, Kresse und Petersilie. Die Kräuter werden sehr fein geschnitten und dann mit Quark/Joghurt/Sahne/Schmand/oder saurer Sahne vermischt. Es gibt viele verschiedene Rezepte. Manche ergänzen das Ganze noch mit Mayonnaise. Ich mache die Grüne Soße mit Joghurt und etwas Quark. Dazu gibt es hartgekochte Eier, die auch schon kleingeschnitten direkt drin sein können. Traditionellerweise wird die Grüne Soße in Frankfurt mit Kartoffeln oder Tafelspitz serviert.

Hier ist das Rezept von Ulrike:

Für 4 Personen braucht man 300 g Grüne-Sosse -Kräutermischung

2 Becher Schmand (200g)

2 Becher Joghurt natur (200g)

2 EL Senf

2 EL Zitronensaft

2 EL Gewürzgurkenwasser

2 kleine fein gehackte Gewürzgurken

6 hart gekochte Eier Salz, Pfeffer aus der Mühle, eine Prise Zucker

Alle Kräuter verlesen, von harten Stilen befreien und sehr fein hacken.

Mit den anderen Zutaten vermischen. Die gehackten Eier unterziehen.

Dazu gibt es Pellkartoffeln, Rindfleisch oder Fisch.

Pimpinelle

Schöne, zarte, grazile Pimpinelle

hintere Felder

Die Logistik einer Gärtnerei ist umfangreich. Neben den Gartenarbeiten fällt Büroarbeit an, Gerätschaften müssen überprüft und nachgekauft werden. Komposterde wird dazu gekauft, denn der eigene Kompost ist oft zu voll mit Unkraut. Um die Arbeit des Unkrautjätens zu sparen, werden Kräuter wie zum Beispiel Petersilie mit Folie umrandet. In dem kleinen Betrieb müssen die Langs darauf achten, was sie schaffen können. Sie haben nur eine Mitarbeiterin.

Gewächshaus mit Kresse
Schubkarre mit Pflanzenresten

Ulrike Lang erntet Kresse, die für die Grüne Soße ein bisschen größer wachsen darf, als man es sonst von Kresse kennt. In diesem Gewächshaus wird bald etwas anderes wachsen und der ins Kraut geschossene Borretsch wird bereits abgeräumt.

Kresse ernten
Kerbel
Kresse von oben

Kressewald

Kressegewächshaus
Gewächshausfenster mit Katze

Joachim beschäftigt sich inzwischen mit dem Schnittlauch. Alles läuft nach einem festen Plan. Jeder weiß, was zu tun ist. Morgen ist Markttag in Offenbach und deshalb wird heute geerntet. Es muss zügig gehen, denn die empfindlichen Kräuter sollen schnell ins Kühlhaus, um frisch zu bleiben. Ulrike und Joachim stehen selbst zweimal in der Woche Dienstags und Freitags an ihrem Markstand. Montag und Donnerstag wird also geerntet, am Samstag wird gepflanzt und an den anderen Tagen gesät und der Boden vorbereitet.

Schnittlauchblüten

In diesem Gewächshaus wird beständig direkt gesät und geerntet. Kresse und Asiasalat wächst schnell und während die anderen drei Gewächshäuser nun ausgeräumt und vorbereitet werden für anderes, bleibt dieses für den schnellen Wechsel von Saat und Ernte.

Gewächshaus-1
Saat
Saat

Aber es gibt auch eine Art Kinderstation für Pflänzchen, die behutsam vorgezogen werden müssen.

Anzuchthaus
Im Anzuchthaus
Tomatenpflanzenkinder

Ein Blick in die Säuglingsstation mit Tomatenpflanzenkindern.

Sämlinge
Sämlinge
Jungpflänzchen
Zweites Anzuchthaus

Im zweiten Anzuchthaus wachsen kleine Salatpflänzchen.

Saatschalen
Salatkinder

Noch wächst alles üppig in diesem Gewächshaus. Aber nach der Ernte wird jetzt untergepflügt und das Haus für die Auberginen vorbereitet.

Gewächshaus mit Kräutern
Borretsch

Auch der Borretsch ist in diesem Gewächshaus zuhause. Dieses pelzige Kraut muss unbedingt in die Grüne Soße, auch wenn manche die kratzigen Blätter etwas unheimlich finden.

Borretsch
der letzte Portulak
Portulak

Der Winterportulak (Postelein) gehört zu meinen Lieblingen. Hier tauchen schon die ersten kleinen weißen Blütlein auf und was ich hübsch finde, sieht Ulrike kritisch. Mit der Blüte ist das Ende der Ernte in Sicht.

Asia-Salat ernten

Ulrike erntet Asiasalat und Pflücksalat. Asiasalat ist eigentlich Kohl und lässt sich nicht nur als Salat essen, sondern auch in der Pfanne andünsten. Sieben Sorten werden hier angebaut. Auch den Pflücksalat gibt es in sieben Sorten. Diese magische Zahl hatten wir ja schon bei den Grüne Soße Kräutern.

Salat schneiden
Pflücksalat
Salat
Begegnung

Schnittlauch begegnet Kresse.

Ulrike mit Ernte
Ulrike wäscht Blütensalat

Der Salat wird gewaschen. Neben dem Asia- und Pflücksalat gibt es noch den legendären Blütensalat, der mit Hornveilchen und kleinem, rotstiligem Mangold gemischt wird.

Blütensalat
Hornveilchen-gelb-blau
Hornveilchenblüte

Die Hornveilchenblüten sehen zart und empfindlich aus. Aber sie lassen sich trotzdem gut waschen. Das Wasser perlt einfach ab. Gekühlt halten sie sich einige Tage und sie sehen nicht nur im Salat schön aus, sondern eigenen sich auch, um Desserts und Torten zu dekorieren.

Blütensalat waschen
Blütensalat waschen

Wann sind Kräuter, Obst und Gemüse wirklich erntereif, wann haben sie Saison? Die Leute sind durcheinander und wissen das nicht mehr, weil es inzwischen Vieles zu allen Jahreszeiten gibt. Um als Erster bestimmte Früchte oder Gemüse auf den Markt zu bringen, werden frühe Ernten mit dem Anbau unter Folie erreicht, wie zum Beispiel bei Erdbeeren. Das stresst und erzeugt Konkurrenz, wenn man normalen Anbau betreibt, erklärt Ulrike.

Acker im April

Vorne im Feld wächst der kleine Mangold mit den roten Stilen. Hinter dem Frühbeet für den Schnittlauch sind die ersten Blätter von Blumenkohl und Brokkoli zu sehen.

Brokkoli
Brokkolifeld

Die Tauben knabbern an den jungen Blättern.

Hawk-eye

Aber Hawky is watching.

Erbsenfeld am Anfang

Erbsen 23. April

Erbsenfeld Ende April

Erbsen 30. April

Ganz hinten sind Zuckerschoten und Erbsen eingesäät. Joachim sagt, die Erbsen wachsen so schnell, dass sie jede Woche eine neue Reihe Schnur brauchen, an der sie sich hochranken können.

Erbsenschnur spannen
Erbsen an der Schnur

Hinter der Hecke sind die Rhabarberfelder. Diese Pflanzen sind prächtig mit ihren riesigen Blättern. Rhabarberflanzen können mehrere Jahre alt werden. Eigentlich fängt man erst im zweiten Jahr an, die Stengel zu ernten. Aber die alten Bestände haben nur noch dünne Stangen und deshalb nimmt Joachim auch aus den neu gepflanzten Rhabarberstauden auf 10 Stangen ein-zwei raus.

Rhabarberfeld
Rhabarberstengel
Rhabarberstaude

Leider sind die großen schönen Blätter nicht essbar. Sie enthalten Oxalsäure und können Erbrechen und Kreislaufstörungen verursachen.

Rhabarberrosette

Die Pflanze zieht sich im Herbst zurück und beginnt im nächsten Frühjahr ihren Zyklus wieder neu aus unterirdischen Knospen.

Schubkarre mit Rhabarber
Schubkarre mit Rhabarber
J wäscht Rhabarber
Rhabarber im Wasser
Rhabarber in der Kiste

Dieser Rhabarber mit den roten Stilen nennt sich Himbeerrhabarber. Die Sorte heißt Holsteiner Blut und wird in großen Betrieben nicht angebaut, weil sich im zweiten Jahr die Stile verdrehen und sie deshalb schlecht gepackt werden können. Gärtnerwissen: Bis zum 24. Juni kann Rhabarber geerntet werden.

Gewächshaus mit Kräutern

Das zweite Gewächshaus ist bei meinem zweiten Besuch Ende April jetzt mit Auberginen bepflanzt.

Auberginenhaus
Aubergine
Gurkenhaus von aussen
Gurkenpflanzen mit Kordeln

Auch im dritten Haus sind Ende April neue Bewohner eingezogen. Hier wohnen jetzt Gurken unterschiedlicher Herkunft.

Gurkenhaus
Radieschen

Im vierten Haus war beim ersten Besuch noch eine kleine Ecke mit Radieschen und Spinat.

Gewächshaus 4
Spinat
Spinat

Beim zweiten Besuch am 30. April sieht es hier ganz anders aus. Es ist alles für die Pflanzung von Tomaten und Paprika vorbereitet. Unter der Folie verlaufen Bewässerungsschläuche und im Abstand von 50 Zentimetern wird eine Pflanze durch die eingeschlitzte Folie gepflanzt. Die Gärtnerei zieht zwar Pflanzen selber, aber es muss trotzdem dazugekauft werden.

Pflanzaktion
Pflanztag
Paprika pflanzen
Gewächshaus 4 mit Tomaten
Karton mit Paprikapflanzen
Paprikapflanze-mit-Ballen

Ulrike erzählt, dass in großen Gärtnereien diese Pflanzarbeit oft von Subunternehmen gemacht wird. Dort wird dann in stressigem Arbeitstempo gepflanzt. Gärtnerarbeit ist zwar immer ein ein Knochenjob und Urlaub gibt es nur im Winter, aber es ist schon ein Unterschied zur Arbeit in einem Großbetrieb. Als ich sie frage, ob sie, wenn es jetzt etwa ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe, die Arbeit trotzdem machen würde, zögert sie nicht lange und sagt sofort ja.

Es gibt sieben Fachbereiche in der Gärtnerei. Hier ist sie wieder, die magische Zahl 7. Ulrike und Joachim sind beide ausgebildet im Gemüsebau. Und obwohl sie diesen Beruf jetzt schon viele Jahre machen, gibt es immer wieder neue Experimente und Erkenntnisse, sagt Ulrike.

Ulrike pflanzt Tomaten
U. pflanzt Tomaten
Paprikapflanze einsetzen
gepflanzte Paprika
gepflanzte Tomate
Tomaten-Paprikahaus
Kordeln

Und so sieht es hier eine Woche später aus. Es ist alles für das Kordeln vorbereitet. Jede Pflanze bekommt eine Schnur an der sie nun im Laufe der Wachstumsphase hochgezogen werden kann.

Mittlerweile sind es 35 Grad im Gewächshaus und ich flüchte mich immer mal wieder ins Freie, um Luft zu schnappen.

Paprikapflanzen mit Schnur
Paprikapflanze mit Kordel
Tomatenpflanze mit Kordel
Hände Tommatenpflanze
Tomate kordeln

Im Gurkenhaus sind die Pflanzen schon gehörig um die Schnüre gedreht. Immer wieder muss das jetzt gemacht werden. Ulrike knipst bei den Gurken auch einen Teil der Triebe und Fruchtansätze ab, damit die Pflanze mehr Kraft hat für die verbleibenden Früchte.

Gurkenhaus mit Kordeln
Gurken binden
Ulrike kordelt Gurke
Gurke mit Schnur
im Gurkenhaus
Gurkenblüte

Es gibt unterschiedliche Gurkensorten im Gewächshaus. Auf dem rechten Bild ist eine Bauernsorte, die bisher am Boden gelassen wurde. Aber die Früchte haben dann auf der Seite, die kein Licht bekommen hat, einen hellen Streifen. Deshalb werden sie inzwischen auch an Schnüren gezogen.

Ulrike
Arbeitsstilleben

Jeden Tag knackiger Salat und frische Kräuter, Gemüse direkt vom Feld auf den Teller, … so habe ich mir das eigentlich vorgestellt. Aber Ulrike erzählt, sie habe zwar so viele Ideen, was sie alles gerne kochen würde, – wenn sie beide nur abends nicht so müde wären und dann muss es eben doch mal eine Pizza sein.

Felder mit Sprenkler

Neben hungrigen Tauben, tobenden Hunden im Rhabarberbeet und Wind gibt es noch einen weiteren natürlichen Feind der Gärtner – die Trockenheit. Es hat seit Wochen nicht mehr richtig geregnet und Joachim schildert, wie der Regen, den er sich wünscht, sein muss. Nicht zu heftig darf er sein, lieber langsam und ausdauernd, so dass er gut einsickern kann in die ausgetrocknete Erde. Bis das passiert, wirft er den Sprenkler an.

Felder im Gegenlicht
Von |2020-02-03T14:40:42+01:00Freitag, Mai 11, 2018|Geschichten vom Essen|5 Kommentare

Schätze in Offenbachs Untergrund

„Da gibt es uralte Gewölbekeller in Offenbach,

tief unter der Erde

und halb verfallen…“

Mit diesen Worten hat vor längerer Zeit mal jemand meine Fantasie in Fahrt gebracht und ich stellte mir vor, dass es viele, viele Meter unter meinen Füssen eine Parallelwelt gibt, deren bildhafte Vorstellung gespeist wurde aus Piranesis Carceri und den Behausungen der Orks aus Herr der Ringe. Als mir schließlich auch noch erzählt wurde, in einem dieser Gewölbe würde jemand Pilze züchten, die er dann auf dem Offenbacher Wochenmarkt verkauft, war die Lunte gelegt.

So weit weg von meiner Vorstellung war dann der „Pilzkeller“ von Mathias Kroll tatsächlich nicht, – nur freundlicher.

Pilzzucht, Mathias Kroll

Es gibt dort keine Orks, sondern äußerst schmackhafte Edelpilze und einen leidenschaftlichen Ziehvater. Die unerwünschtesten Wesen hier unten sind aus der Sicht eines Pilzezüchters nur gelegentliche Nacktschnecken und vielleicht Geister, – aber dazu später.

Pilzzucht, Kellerraum

Die Magie des Ortes ist dennoch spürbar. 100 Jahre alt sind die Gewölbe, die ursprünglich der Einlagerung von Eis dienten, das im Winter vom zugefrorenen Main hergeschafft und mit einem Flaschenzug 12 Meter durch einen Schacht in die Tiefe befördert wurde.

Mathias Kroll hat sich mittlerweile an die Temperatur von etwa 12 °C gewöhnt und wenn andere eine Jacke brauchen, reicht ihm ein T-shirt. Er rumpelt mit einem Wagen durch die Gänge, füllt die Regale mit neuen Pilzsubstratblöcken, transportiert Verbrauchtes ab und fährt Kisten mit geernteten Pilzen zum Schacht.

Pilzzucht Gewölbekeller
Pilzzucht Gewölbe
Pilzzucht Gewölbeschacht

Seit 2012 gibt es die Pilzzucht, aber zwischen Eiskeller und Pilzen erlebte das Gewölbe noch andere spannende Zeiten. Nach einer Nutzung als Apfelweinlager wurde der Ort in den 50iger Jahren erst zu einem Jazzkeller und später zum Beat-Club K51. Mitte der 90iger Jahre musste der Club offiziell aus Brandschutzgründen schließen. Es gibt aber auch die Geschichte eines Mannes, der zu Club-Zeiten hier erschossen worden sein soll, erzählt Mathias Kroll. Das ist ziemlich spooky und wenn er den Karren mit den frischen Pilzen mit lautem Getöse um die Ecke fährt, dann vielleicht auch, um böse Geister zu vertreiben.

Pilzzucht, Substrate

Den Pilzen macht das alles nichts aus. Sie wachsen gut gepflegt aus den Substratblöcken.

Pilzzucht, Substrate

Pilzsubstrate bestehen aus Sägemehl und manchmal etwas Getreide. Das Gemisch wird als Block verschweißt und bei hoher Temperatur sterilisiert. Dann wird mit einem Spieß das Pilzmyzel eingebracht.

In diesem Zustand bezieht Mathias Kroll seine Bio-Substrate von einem Händler und beginnt die Zucht in zunächst verschlossenen Beuteln. Nach einer Weile werden die Beutel aufgeschnitten und die Pilze wachsen Richtung Sauerstoff und Licht.

1 bis 4 Wochen dauert diese Wachstumsphase je nach Pilzsorte bis geerntet werden kann.

Pilzzucht, Substrate
Shiitake

Sieben Edelpilze wachsen im krollschen Untergrund in Offenbach.

Shiitake, Maitake, Shimeji, Nameko, Kräuterseitling, Samthaube und Friseepilz.

Der asiatische Speise- und Heilpilz Shiitake auf dem oberen Bild ist mittlerweile vielen bekannt. Andere asiatische Pilze wie Nameko und Shimeji sind sicher noch nicht so vertraut. Der deutsche Name Goldkäppchen für Nameko und Buchenpilz für Shimeji hilft, Berührungsängste zu überwinden. In China und Japan sind diese Pilze schon seit mehreren tausend Jahren als Heil- und Speisepilze bekannt.

Shiitake

Shiitake
Shiitake
Shiitake

Die Heilwirkung von Shiitake ist wissenschaftlich nachgewiesen. Der Pilz wirkt blutdruckregulierend, cholesterinsenkend und stärkt das Immunsystem. In Japan und China wird er gegen Entzündungen, Magenbeschwerden, Durchblutungsstörungen, Kopfschmerzen, Tinnitus und Schwindelgefühle eingesetzt. Sogar Tumorerkrankungen, Leberzirrhose und Arteriosklerose werden von seinen Wirkstoffen heilend beeinflusst.

Shiitake verbessert die Leberfunktion und wirkt allgemein aufbauend und stärkend bei Erschöpfungs- und Müdigkeitszuständen.

Shiitake

Doch bei all diesen wunderbaren Eigenschaften als Heilpilz ist er durch seine Umami-Eigenschaften ein geschmacklicher Überflieger. Umami ist als weitere Geschmacksrichtung zu süß, sauer, bitter und salzig anerkannt. Es bezeichnet einen Geschmack der mit fleischig herzhaft zu umschreiben ist.

Maitake (Klapperschwamm/Laubporling)

Maitake

Der in Asien als Delikatesse geltende Pilz senkt die Cholesterinwerte und wirkt der Einlagerung von Fett in die Körperzellen entgegen.

Mehr über diesen spannenden Pilz ist hier zu lesen.

Maitake in Kokosmilch mit Kartoffelbällchen

Maitakegericht
Maitake
Pilzzucht, Mathias Kroll

In der Mykotherapie (Therapie mit Pilzen) werden die Pilze auch in Pulverform in Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen. Dadurch sind höhere Dosierungen möglich. Mathias Kroll trocknet einen Teil seiner Pilze in einem Umluftdörrschrank. Shiitake braucht zum schonenden Trocknen bei 30 °C  drei Tage. Danach werden die Trockenpilze pulverisiert und verkapselt.

Feinschmecker und Heilungssuchende finden also beide bei ihm echte Schätze. Ich selbst kenne die Vermischung von Heilung und Ernährung aus der ayurvedischen Ernährungslehre, in der diese Doppeleigenschaften der Lebensmittel und Gewürze besonders betont werden. Auch in unserem Kulturkreis sind die positiven Wirkungen vieler Kräuter und Gemüsesorten seit Jahrhunderten bekannt. Ich finde aber, dass immer weniger Menschen bewusst ist, dass die Nahrung in ihrem Körper nicht nur einen sättigenden Effekt hat und sich auf ein paar Vitamine und Mineralstoffe reduzieren lässt. Stattdessen werden Nahrung und Heilung bzw. Krankheit immer mehr getrennt gesehen.

Pilzzucht, Buchenpilz
Pilzzucht, Mathias Kroll

Weißer Buchenpilz (Bunapi-Shimeji)

Buchenpilze
Buchenpilze
Pilzzucht, Mathias Kroll
Pilzzucht, Buchenpilze
Buchenpilze
Buchenpilze

Kräuterseitling

Pilzzucht, Mathias Kroll
Pilzzucht, Kraeuterseitlinge ernten
Kraeuterseitling

Der Kräuterseitling (pleurotus eryngii) kommt aus Europa und wächst gerne als Schmarotzer auf den Wurzeln von Kräutern wie zum Beispiel Feld-Mannstreu. Daher hat er den Namen Kräuterseitling, und nicht, weil er etwa nach Kräutern schmeckt.

Man kennt diesen kalorienarmen Pilz auch unter dem Namen Königsausternpilz, denn er ist mit dem Austernpilz verwandt, der allerdings äußerlich völlig anders aussieht. Er gehört zur Familie der Seitlingsverwandten.

Seine steinpilzartige, feste Konsistent, die er auch beim Garen beibehält, macht ihn zu einem vielseitig einsetzbaren Speisepilz. Er ist in allen Teilen verwendbar und schmeckt fein aromatisch.

Alle Garmethoden sind möglich, auch Grillen. Ausserdem kann er roh gegessen werden.

Er it ballaststoffreich, enthält viel Eiweiß und Mineralstoffe sowie die Vitamine B1, B2, B3, B5, B7, C und D. Damit ist er eine wertvolle Nahrungsquelle für Veganer und Vegetarier.

Für die Zubereitung sollte man die Kräuterseitlinge nur mit einer Bürste oder einem Tuch putzen. Sie lassen sich im Kühlschrank bis zu 10 Tagen aufbewahren. Geputzt und geschnitten kann man diese Pilze auch bis zu 8 Monaten einfrieren. Wenn sie dann verwendet werden sollen, bitte nicht auftauen, sondern gefroren beim Kochen hinzufügen.

Kräuterseitlingrisotto

Kraeuterseitlingrisotto
Kraeuterseitlinge

Nameko (Goldköpfchen/japanisches Stockschwämmchen)

Goldköpfchen
Goldköpfchen

Dieser asiatischer Pilz ist eine echte Herausforderung für europäische Köche. Er ist überzogen von einer stärkeähnliche Schicht, die ihn untauglich zum Braten in der Pfanne macht. Die schleimigen Eigenschaften sind für unseren Geschmack ungewohnt. Der Pilz ist aber ein guter Soßenbinder und lässt sich gemeinsam mit anderen Pilzen zubereiten. In Japan wird Nameko in der Misosuppe gegessen, zu Soba (Buchweizennudeln) oder in Nahemono (Eintopf) gereicht.

Nameko ist der einzige Pilz im Pilzgewölbe von Mathias Kroll, der ein-zweimal am Tag mit Wasser abgespritzt werden muss.

Samthaube (Pioppino)

Samthaube

Samthauben oder Pioppino waren in Italien als Speisepilz schon im antiken Rom bekannt.

Der Pilz wächst in der Toskana als Holzzersetzer auf Pappeln, Ulmen und Holunder. Aber auch in Deutschland findet man Samthauben in den wärmeren Regionen der Weinanbaugebiete. Zunehmend wird dieser Edelpilz in Pilzzuchtbetrieben kultiviert.

Der Pioppino ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Kohlehydraten, aber kalorienarm. Außerdem produziert der Pilz ein besonderes extrazelluläres Enzym, was einzigartig ist.

Die Zubereitung ist unkompliziert. Man kann ihn braten, kochen und backen, wobei er auch nach dem Garen noch knackig bleibt. Er ist ebenfalls roh im Salat verwendbar.

Bei einer Kühlung von 2° – 4° ist der Pilz bis zu einer Woche nach der Ernte haltbar.

Samthauben mit Muskatnudeln und Petersiliensoße

Edelpilze mit Nudeln

Friseepilz (Igelstachelbart)

Friseepilz

Dies ist der Freak unter den Pilzen hier im Keller. Als ich ihn das erste mal sah, traute ich meinen Augen nicht. Und so wie das Gewölbe Bilder erzeugt für skurrile Katakomben-Fantasien, liefert der Friseepilz beim nahen Betrachten Kulissen für Ausflüge in eine imaginäre Unterwasserwelt oder einen fremden Planeten.

Friseepilz
Friseepilz
Friseepilz
Friseepilz
Friseepilz

Dieses bizarre Gebilde ist ein Pilz von hohem gesundheitlichen Wert. In der Chinesischen Medizin wird er seit vielen Jahrhunderten verwendet, um den Organismus zu harmonisieren. Er hilft gegen Beschwerden des Magen-Darm-Traktes und hat stimmungsaufhellende Eigenschaften. Auch dieser Pilz wird von Mathias Kroll zu Kapseln verarbeitet.

In der Küche lässt er sich braten, dünsten oder roh im Salat verarbeiten.

Friseepilz
Pilzzucht, Mathias Kroll und der Koch
Pilzpfanne

Der Koch Christian macht mit Mathias Offenbacher Pilzpfanne. Eine bessere Gelegenheit gibt es wohl nicht, den Stand auf dem Offenbacher Wochenmarkt zu besuchen und die Pilze zu probieren.

Samstags bis 14 Uhr, Wilhelmsplatz, Offenbach am Main.

http://kroll-pilze.de

Gewölbetreppe
Von |2020-02-03T15:00:53+01:00Samstag, September 23, 2017|Geschichten vom Essen|0 Kommentare
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