Fenchel, Blutorange und Cedro

Hier ist ein weiteres Rezept mit Cedro, der wunderbaren Zitronatzitrone, von der nicht das Fruchtfleisch, sondern die Schale und das dicke weiße Mesokarp verwendet wird. Je fleißiger man diese Zutaten kaut, desto mehr Aromen werden freigesetzt. Ein Kauabenteuer also.

Fenchel
Fenchel

Fenchelsalat

mit Cedro und Blutorange

ZUTATEN:

ca 100 g Cedro (Zitronatzitrone)

2 kleine Fenchel

2 Blutorangen

Salz

3 EL gutes Olivenöl

Pfeffer

ein Spritzer Zitronensaft

etwas Ingwer nach Geschmack

ZUBEREITUNG:

Der Cedro heißt auf deutsch Zitronatzitrone und wird in Kalabrien und Sizilien angebaut. Er hat einen geradezu betörenden Zitronenduft und anders als bei den gebräuchlichen Zitronen ist bei ihm die eigentliche Delikatesse die Schale und das Weiße zwischen Schale und Fruchtfleisch (Mesokarp). Das Fruchtfleisch ist eher etwas bitter und wird zum Beispiel bei der Zitronatherstellung entfernt. Das Zitronenaroma ist mild und sanft.

Für dieses Rezept braucht man nur einen Teil eines Cedro. Die Frucht hält sich aber einige Zeit im Kühlschrank.

Den Cedro gut waschen und in feine Würfelchen schneiden. Den Fenchel ebenfalls waschen, vierteln und in feine Ringe schneiden. Beides in einer Schüssel mit dem gerieben Ingwer, dem Salz, dem Pfeffer, dem Zitronensaft und dem Olivenöl mischen.

Die beiden Blutorangen filetieren. Dazu wird erst oben und unten eine Scheibe bis zum Fruchtfleisch abgeschnitten und dann rundherum die Schale knapp am Fruchtfleisch entlang. Dann geht man mit einem scharfen Messer zwischen die Häutchen und das Fruchtfleisch und löst so ein Segment nach dem anderen heraus. Am besten geht das über einem Teller, damit der Saft aufgefangen wird, der bei der Aktion heraustropft.

Die Blutorangenschnitze kleinschneiden, eventuell etwas davon für die Dekoration beiseite legen, und unter den Salat mischen.

Und schon ist alles fertig. Der Salat wird noch besser, wenn er ein bisschen Zeit zum Durchziehen bekommt.

Cedro-Blutorangen-Fenchel-Salat
Von |2020-02-01T18:39:36+01:00Montag, März 13, 2017|Salate, Vegetarisch|0 Kommentare

Feuerbohnensuppe

Die Feuerbohnen oder Käferbohnen, wie sie in Österreich genannt werden, sind kleine Schönheiten. Von rosa über lila bis zu einem warmen Ocker mit schwarzen Sprenkeln sind sie zumindest in ungekochtem Zustand echte Stars. Beim Kochen verliert sich das leider und sie werden braun. Allerdings ist es ein sehr schönes schokoladiges Braun. Ihr Aroma ist umwerfend und man kann kaum genug von ihnen bekommen. Sie sättigen so konsequent, dass man ihnen das fast übel nehmen möchte.

So wie alle Bohnen sind auch Feuerbohnen im rohen Zustand giftig. Erst der Kochvorgang mit einer Hitze von 75° macht diese Substanzen unschädlich.

Viele mögen zwar gerne Hülsenfrüchte, wenn da nicht diese blähende Wirkung wäre. Kümmel und Essig waren in unserer Kultur ein bewährtes Mittel dagegen, aber leider schmecken diese Zutaten auch intensiv. In der indisch-ayurvedischen Küche verwendet man das Pulver einer Wurzel mit dem sperrigen Namen Asafoetida oder auch Hing. Ich habe auch schon die Bezeichnung Stinkwurz gelesen, das trifft es ziemlich gut. Das Pulver riecht stark nach einer Mischung aus Knoblauch und Zwiebeln. Man verwendet es in winzigen Mengen und der Geschmack ist schließlich kaum wahrnehmbar, die entspannende Wirkung im Bauch dafür umso mehr. Die blähende Wirkung ist so gut wie aufgehoben.

Feuerbohnensuppe

mit Petersilienwurzeln und Schokolade

Feuerbohnensuppe

für 4-6 Personen

ZUTATEN:

250 g getrocknete Feuerbohnen

1 TL schwarze Senfsamen

1 TL Cumin (Kreuzkümmel)

Öl oder Ghee

ein Stückchen Ingwer

1 Knoblauchzehe

1-2 getrocknete rote Chilis

1 Zwiebel

1 Tomate

2 Petersilienwurzeln oder ähnliche Wurzeln

1 Messerspitze Asafoetida (Hing)

1-2 getrocknete rote Chilis

40 g Zartbitterschokolade

Pfeffer

Salz

400 ml Kokosmilch

ein Spritzer Zitrone

fein gehackte Petersilie

ZUBEREITUNG:

Die Bohnen verlesen, waschen und über Nacht in 1,5 l Wasser einweichen. Sie müssen bedeckt sein.

Am nächsten Tag die Bohnen mit dem Einweichwasser ca. 90 Minuten kochen. Sie müssen immer mit Wasser bedeckt sein. Noch nicht salzen! Danach abgießen und das Wasser unbedingt auffangen. Es wird später für die Suppe benötigt.

Die Tomate waschen, kreuzweise einschlitzen und mit heißem Wasser übergießen. Nach ein paar Minuten kann die Schale abgezogen werden. Die Tomate klein würfeln und zur Seite stellen.

Die Zartbitterschokolade grob hacken.

Cumin im Mörser leicht anstossen und Chilis fein schneiden. Zusammen mit dem schwarzen Senfsamen, dem fein geschnittenen Ingwer und dem Fett in einem Topf vorsichtig anrösten.

Zwiebel schälen, würfeln und auch den Knoblauch abziehen und fein hacken.

Die Senfsamen fangen nach ein paar Minuten an zu springen. Dann ist es Zeit die Zwiebel hinzuzufügen. Kurz mit dünsten und schließlich den Knoblauch dazu tun.

Die Tomate zusammen mit 1/3 vom Kochwasser der Bohnen zu den angerösteten Gewürzen geben. Sofort den Deckel aufsetzen, um die Aromen im Topf zu behalten.

Petersilienwurzeln schälen und kleinwürfeln. Zusammen mit den gar gekochten Bohnen und einer kleinen Messerspitze Asafoetida zum Gewürzsud geben und noch etwa 10 Minuten kochen. Nach Gefühl mit dem Einweichwasser aufgießen. Möglicherweise ist nicht alles notwendig, um eine gute Konsistenz zu erreichen.

Alles zusammen pürieren und zurück in den Topf füllen. Mit der Kokosmilch aufgießen und nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitrone abschmecken. Eventuell noch mal mit dem verbliebenen Bohnenkochwasser auf die gewünschte Konsistenz einstellen.

Zum Schluss die gehackte Zartbitterschokolade unterziehen, so dass sie gerade eben schmilzt.

Ausreichend erwärmen und mit der Petersilie bestreuen.

Von |2020-01-31T18:57:27+01:00Mittwoch, Februar 8, 2017|Suppen, Vegetarisch, Winter|0 Kommentare

Brot-drauf-mach-Zeug

An unserer Tafel für Einkäufe stand gestern plötzlich „Brot-drauf-mach-Zeug“.

Das ist ja schlimm, wenn die Kinder den Kühlschrank aufmachen und nichts dergleichen finden. Was das jetzt aber genau ist, wollte ich schon wissen. „Naja, Pflaumenmus eben, oder Schinken….was man halt so auf’s Brot packen kann.“

Tatsächlich gab der Kühlschrank mehr her, als es hier den Eindruck macht, nur eben nicht mehr so viel „Messer ins Glas und fertig-Zeug“. Das ist der allerbeste Grund, ein bisschen rum zu spinnen. Pflaumenmus ist nicht dabei herausgekommen, aber das hier:

Rote Gemüsepaste

Gemüsepaste

ZUTATEN:

5  Karotten (ich habe Rote genommen)

2 mittelgroße Rote Beten

3 Frühlingszwiebeln

2 EL Sonnenblumenkerne

Pfeffer

1 TL Salz (nach Geschmack auch etwas mehr)

2 TL Zitronensaft

1 TL Tahin (Sesammus, ungesalzen)

200 g saure Sahne

ZUBEREITUNG:

Den Ofen vorheizen auf 200° C.

Rote Bete schälen und in dicke Scheiben schneiden. Karotten ebenfalls schälen. Frühlingszwiebeln waschen und trocken tupfen. Alles auf einem Backblech verteilen. Die Sonnenblumenkerne darüber streuen und noch ein paar Umdrehungen aus der Pfeffermühle machen.

In die mittlere Schiene schieben und ca. 30 Minuten backen.

Ein bisschen abkühlen lassen, in grobe Stücke schneiden und pürieren.

Mit Salz und Zitronensaft abschmecken. Tahin und saure Sahne unterrühren. Eventuell noch etwas nachpfeffern.

Petersilie passt gut als zusätzlicher Kräuterkick.

Varianten: Sonnenblumenkerne durch Cashew-Kerne oder Erdnüsse ersetzen.

Gemüsepaste-fertig
Von |2020-02-01T19:30:01+01:00Montag, Januar 9, 2017|Dips, Vegetarisch|0 Kommentare
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