Cedro

Cedro (Plural: Cedri) ist der italienische Name für die Zitronatzitrone, die noch weitere Namen hat wie Zedrate, medischer Apfel oder Judenapfel. Der Name Cedro heißt auch Zeder und Zedrate leitet sich ebenso davon ab. Später wurde daraus Zitrone. Als aus der Zitronatzitrone und der Bitterorange die Limone gezüchtet wurde, nannte man diese Zitrone. Die Engländer aber behielten den Namen „citron“ für die Zitronatzitrone und nennen die Zitrone „lemon“. Das ist ein bisschen verwirrend.

Cedro gehört zur Gattung der Zitrusfrüchte, unterscheidet sich aber sehr von den bei uns bekannten Zitronen. Ein Cedro hat die Größe einer kleinen Honigmelone und sieht mit seiner knubbeligen Schale ziemlich skurril aus. Aufgeschnitten zeigt sich im Inneren wenig Fruchtfleisch und viel weißes „Mesocarp“. Das, was bei kleinen gebräuchlichen Zitronen bitter schmeckt, ist hier die eigentliche Delikatesse. Beim Cedro ist das Fruchtfleisch bitter und die Schale mit dem Weißen von intensivem Zitronenaroma, aber ohne die beißende Säure der kleinen Zitrone.

Cedro wird in Kalabrien und Sizilien angebaut, aber auch in Kreta und Korsika. In Italien gibt es in den Anbaugegenden traditionelle Rezepte zur Herstellung von Zitronat, und natürlich noch einige andere. Für das Zitronat werden die Früchte im Oktober grün und unreif geerntet und in mehrwöchigen Herstellungsverfahren verarbeitet.

Cedro-halb

Die Geschichte der Zitronatzitrone ist spannend. Ihre Heimat sind die milden und regenreichen Regionen am Fuße des Himalayas. Die Pflanze duftet in all ihren Teilen, sogar das Holz, und sie trägt Früchte und Blüten zur selben Zeit. Vielleicht war das der Grund, warum diese saure Frucht mit der dicken Schale und den langen Dornen am Holz trotzdem Verbreitung fand. In heiligen Sanskrit-Texten (den Veden = Wissen) wird die Zitronatzitrone schon vor 2800 Jahren erwähnt und galt als ein Symbol des Reichtums.

Sie verbreitete sich weiter und war im 4. Jahrhundert vor Christus schon im Altpersischen Reich zu finden.

Im 1. Jahrhundert nach Christus wurde sie von jüdischen Migranten von Jerusalem nach Europa mitgebracht. Die jüdischen Familien siedelten sich in Spanien, Griechenland und im italienischen Kalabrien an. Dort ist ein ganzer Küstenstreifen nach der Cedro benannt: die Riviera die Cedri. Die Zitronatzitrone hat im Judentum eine rituelle Bedeutung für das Laubhüttenfest. Sie bildet den Paradiesapfel (Etrog) im Feststrauß, der außerdem aus Palmenzweigen (Lulav), Myrtenzweigen (Hadassim) und Bachweide (Arawot) besteht. Die als Etrog verwendete Frucht muss absolut fehlerfrei sein und in Kalabrien wird dafür die Sorte Cedro di Diamante angebaut.

Cedro

Dieser Cedro wiegt 1250 Gramm!

Im Buddhismus spielt eine Varietät der Zitronatzitrone eine rituelle Bedeutung. Die als Buddhas Hand bezeichnete Zitrone hat einzelne Schalensegmente, die an die Finger einer Hand erinnern. In China ist diese Sorte ein traditionelles Neujahrsgeschenk, weil sie Glück und ein langes Leben verspricht.

Cedro
Zitronencarpaccio

Zitronencarpaccio

Salat, Vorspeise

Cedro-Blutorangen-Fenchel-Salat

Fenchelsalat mit Cedro und Blutorange

Salat, Vorspeise