Immer wenn es Quitten gibt, werde ich ein bisschen nervös. Die Saison ist so kurz und so oft schon bin ich zu lange um die knolligen gelben Dinger herumgeschlichen, – unentschlossen, bis es keine mehr gab. Ich liebe Quitten. Sie sind störrisch und eigenartig. Wie aus einer anderen Zeit sehen sie aus,  altmodisch irgendwie. Und es gibt merkwürdige Geschichten über sie von tagelang eingekochtem Mus, das später zu Quittenbrot wurde, jener zähneverklebenden Süßigkeit aus 1001er Nacht. Diesmal habe ich es geschafft und reichlich Quittenbeute nach Hause getragen. Hier ist nun das erste Abenteuer mit ihnen.

Quittenminzehuhn

ZUTATEN:

Quitte

ein Bündel Orangenminze

2-3 Prisen Zucker

1 Huhn (Brathähnchen)

1 EL Kurkuma

1 EL Salz

1 Zwiebel

etwas Öl zum Anbraten

1 Stange Zimt

1/2 l trockener Rotwein

Pfeffer

1 EL Apfel-/Birnenmus

150 ml süße Sahne

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ZUBEREITUNG:

Die Quitte waschen, schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und in kleine Stücke schneiden. Mit etwas Wasser und ein bisschen Zucker ca. 10 Minuten weich dünsten. Die Orangenminze von den harten Stängeln befreien und zusammen mit der gedünsteten Quitte zu einer Paste pürieren. Das Huhn unter heißem Wasser waschen und trockentupfen. Auf der Brustseite vorsichtig die Finger zwischen Haut und Fleisch schieben, so dass eine Art Hautbeutel entsteht. Das Quitten-Minze-Mus unter die Hähnchenhaut schieben.

Den Ofen auf 220°C (Umluft 200°) vorheizen Die Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden. Kurkuma und Salz miteinander mischen und das Huhn damit einreiben. In einem großen Schmortopf einen Spritzer Öl erhitzen und das Huhn mit der Zwiebel darin anschmoren. Wenn man sehr vorsichtig ist, kann man es auch wagen, das Huhn auf der Quittenpastenseite anzuschmoren. Nach 10 Minuten alles mit der Hälfte des Weins ablöschen (also 1/4 l), die Zimtstange einlegen, Deckel auflegen und in den Ofen schieben. Die Seite mit der Paste unter der Haut sollte nun oben sein. Das Huhn bleibt jetzt etwa eine Stunde im Ofen. Nach einer halben Stunde den restlichen Wein dazu gießen.

Schmortopf aus dem Ofen nehmen, das Huhn herausheben und auf einem Teller zur Seite stellen. Die Bratensoße mit einem Kochlöffel vom Boden lösen und durch ein Sieb in einen anderen Topf passieren. Mit einem Esslöffel nach Möglichkeit das Fett von der Oberfläche abschöpfen. Die Soße abschmecken. Sie braucht wahrscheinlich kein Salz mehr, aber ich habe noch einen Esslöffel Apfel/Birnenmus dazugegeben und mit 150 ml süßer Sahne verfeinert.