Quitten

Quitten gehören zum Kernobst aus der Familie der Rosengewächse. Sie kommen ursprünglich aus dem Kaukasus und werden schon seit 6000 Jahren in der Türkei, im Iran, in Turkmenistan, Syrien und Afghanistan kultiviert. Über Griechenland fanden sie ihren Weg nach Mitteleuropa. Dort wurden sie seit ca. 200 v. Chr. von den Römern angebaut. Erst im 9. Jh. gelang es, die wärmeliebenden Früchte auch in Mitteleuropa anzusiedeln.

Man unterscheidet Apfelquitten und Birnenquitten, die ihre Bezeichnung aufgrund der mit Äpfeln und Birnen vergleichbaren Form haben. Die Apfelquitten sind sehr hart und schwer zu verarbeiten. Die Birnenquitten sind etwas weicher, dafür aber im Geschmack nicht so intensiv. Diese Unterscheidung ist allerdings sehr grob und es stehen ihr Hunderte von Quittensorten gegenüber.

Apfelquitten

Quitten, die es bei uns in Deutschland zu kaufen gibt, sind im rohen Zustand nicht essbar. Sie sind zu hart und auch sehr herb. In der Türkei und auch in türkischen Läden bei uns gibt es aber die roh essbare Shirin-Quitte.

In der Weiterverarbeitung finden Quitten vielfältige Verwendung als Gelee, Saft, als sogenanntes Quittenbrot, – einem süßen Konfekt aus getrockneter Quittenpaste, als Marmelade, Kompott und als Likör. Der Erntezeitpunkt ist entscheidend dafür, wieviel natürliches Pektin die Quitte hat. Je früher sie gepflückt wird, desto höher ist der Pektingehalt. Die Quitten brauchen dann beim Marmaladekochen keine zusätzlichen Geliermittel mehr. Im Portugiesischen heißt Quitte übrigens „marmelo“ und ist Namenspate für unseren Begriff „Marmelade“.

Vor dem Weiterverarbeiten sollten Quitten von ihrem Flaum befreit werden, denn er enthält Bitterstoffe. Das geht gut mit einem groben Tuch. Wenn man die Früchte schält, können die Schalen einfach in den Raum gestellt werden. Sie verströmen ein wunderbares Aroma. Aber oft ist das Schälen gar nicht nötig.

Die Quittensaison ist kurz und man sollte sofort zu greifen, wenn im Oktober auf den Märkten Quitten auftauchen. Sie sind etwa 8 Wochen lagerfähig und obwohl sie so hart sind, sollten sie doch beim Kauf keine Schadstellen haben, denn dort verderben sie schneller. Außerdem sollte auch der typische Flaum nur noch wenig vorhanden sein und die Quitte ein intensives Aroma haben, das an Zitronen und Äpfel erinnert. Quitten sollten nicht zusammen mit anderem Obst aufbewahrt werden.

Quitten enthalten viel Vitamin C (mehr als Äpfel), Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan, Fluor, Tannine, Gerbsäure, Schleimstoffe und Pektin. Die Kerne der Quitten enthalten Amygdalin, aus dem Blausäure frei wird, wenn sie zerkaut werden. Die Kerne sollten deshalb sorgfältig entfernt werden.

Heilwirkung

An vielen Stellen kann man die Empfehlung lesen, die Kerne der Quitte als eine Art Hustenbonbon zu lutschen. Dazu kocht man sie eine Weile, bis ein Schleim entsteht. Da beim Zerkauen Blausäure frei wird und es im Mund ja auch mal zum Draufbeißen kommen kann, finde ich diese Vorstellung einer kleinen Blausäurebombe im Mund nicht so angenehm.

Quitten wirken leicht entzündungshemmend und sind gut für die Verdauung.  Honig, in dem eine zerschnittene Quittenfrucht eingelegt wird, hilft gegen Husten. Äußerlich ist der durch Kochen der Kerne gewonnene Schleim wirkungsvoll gegen rissige Haut und wunde Hautstellen. Quitten sind deshalb auch in manchen Cremes enthalten.

Eine eigenes Hautpflegeöl erhält man durch das Einlegen der  Schalen von Quitten in Jojobaöl (1-2 Wochen).

Quittencheesecake

Quittencheesecake

Quittenmus

Quittenmus

Quittenminzehuhn

Quittenminzehuhn

Novembereis

Novembereis